Google hat das Nacktbilderverbot für seinen Blogdienst Blogger zurückgenommen. Das teilt Jessica Pelegio im zugehörigen Produktforum mit. Wer seine Inhalte als „Adult“ kennzeichnet, also als „nur für Erwachsene geeignet“, kann sie auf Blogger belassen.
Google nennt zwei von Nutzern vorgebrachte Bedenken als Grund, die Entscheidung zu korrigieren: Erstens wären etliche Anwender betroffen gewesen, die seit zehn Jahren und länger auf Blogger posten. Zweitens hätte ein Nacktbild- und Nacktvideoverbot negative Auswirkung auf Anwender gehabt, die die Veröffentlichung „eindeutig sexueller Inhalte“ auf Blogger als Ausdruck ihrer Persönlichkeit sehen.
Statt die Anwenderschaft auf diese Weise einzuschränken, habe sich Google entschlossen, lieber entschiedener gegen kommerzielle Porno-Angebote vorzugehen, schreibt Pelegio. Sie bedankt sich bei allen Nutzern, die Feedback zu der angedrohten Maßnahme gegeben haben.
Anfang der Woche hatte Google Nutzer per E-Mail informiert, dass ab 23. März „unverhüllte Nacktbilder und Videos“ untersagt sind und Blogs, die sie enthalten, nur noch „privat“ weitergeführt werden können. Solche Blogs sind nur für den Besitzer, von ihm eingeladene Anwender (die als Google-Nutzer eingeloggt sein müssen) und Administratoren sichtbar. Google kündigte an, diesen Privatstatus notfalls zwangsweise zu verhängen. Es werde keine Inhalte löschen. Bei „bedeutendem öffentlichen Interesse“ seien Nacktbilder und -Videos weiter zulässig – nämlich „im Zusammenhang mit Kunst und Bildung, zu dokumentarischen oder wissenschaftlichen Zwecken.“
Mit einer solchen Maßnahme hätte sich Google von seiner bisherigen Toleranzlinie verabschiedet. In den Blogger-Richtlinien stand zuvor ausdrücklich, „Zensur solcher Inhalte läuft einem Dienst zuwider, der auf der Meinungsfreiheit beruht.“ Mit der jetzigen Entscheidung bleiben die bestehenden Regeln in Kraft. Kommerzielle Pornografie war auf Blogger immer schon verboten, und nur für Erwachsene geeignete Inhalte mussten als solche ausgewiesen werden.
Googles Blogdienst war durch die Maßnahme in die Gefahr geraten, einen Teil der Nutzerschaft an tolerantere Plattformen zu verlieren – insbesondere an Tumblr, das 2013 für 1,1 Milliarden Dollar zu Yahoo kam. Yahoo wollte zwar im Juli 2013 dessen Nutzungsrichtlinien verändern und insbesondere Sexblogs aller Art verbieten, machte dies jedoch binnen Tagen aufgrund der öffentlichen Entrüstung ebenfalls rückgängig.
Auch WordPress.com lässt Blogs „für Erwachsene“ zu. Sie müssen dort als „Mature“ (etwa: „für ein reifes Publikum“) markiert werden. Nicht erlaubt sind eindeutig pornografische Bilder. Für WordPress als CMS-System, das auf einem eigenen Server läuft, gibt es hingegen sogar Themes speziell für pornografische Inhalte.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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