Google hat sich die begehrte generische Top-Level-Domain (TLD) .app gesichert. Nach einer Auktion mit 12 Bewerbern, die sich mehr als einen Tag lang hinzog, ging .app für 25 Millionen Dollar an Google – dem bisher höchsten Preis, der für eine TLD bezahlt wurde. „Wir sind sehr .app-y“, zitiert Business Insider UK einen Google-Sprecher zum erfolgreichen Gebot.
Prinzipiell könnte Google die Nutzung von Webdomains mit der Endung .app auf Firmen beschränken, die eine Anwendung in Google Play eingestellt haben, oder über die Domains direkt auf in seinem Store angebotene Apps verweisen. In seiner Bewerbung stellte es jedoch in Aussicht, die Top-Level-Domain für ein breites Nutzerspektrum zu öffnen und nicht auf eine bestimmte Plattform zu beschränken. Die TLD solle vielmehr den Wahlmöglichkeiten der Verbraucher zugutekommen, indem Anwendungsentwickler neue Inhalte und Angebote präsentieren können.
Schon vor knapp zwei Jahren veröffentlichte Google Pläne für die Verwendung der von ihm beantragten 101 generischen Top-Level-Domains. Demnach will es sich einige Domains wie .google und .youtube selbst vorbehalten, andere für eine bestimmte Gruppe von Nutzern öffnen und eine dritte Kategorie von Domains für jeden Interessierten. Es reagierte damit vielleicht auf Kartellbedenken, mit denen sich zuvor schon Amazon durch sein Streben nach .books und .read auseinandersetzen musste. Es wolle den Wettbewerb stärken, formulierte Google, indem es Firmen ermögliche, auch andere Domains als .com zu verwenden.
Im Bieterwettbewerb verhielt sich Google bislang relativ zurückhaltend und kaprizierte sich vor allem auf Top-Level-Domains wie .drive und .docs, die in Bezug zu seinen Kernprodukten stehen. Es erwarb aber auch andere TLDs wie .how, .soy sowie .minna und macht es Interessenten möglich, Domains mit diesen Endungen zu registrieren. Es will außerdem selbst als Registrar für die TLDs .dad, .here, .eat, .news sowie weitere auftreten – und möglicherweise auch bald für .app.
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