Samsung hat im Vorfeld des heute offiziell eröffneten Mobile World Congress (MWC) in Barcelona wie erwartet zwei Varianten seines neuen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S6 vorgestellt. Neben einer Standardversion (SM-G920F) präsentierte es auch die Ausführung S6 Edge (SM-G925F), deren Bildschirm zu beiden Seiten hin abgerundet ist. Bei den Neuvorstellungen setzt Samsung auf ein neues Design mit einem Materialmix aus Metall und Glas statt des bisher hauptsächlich verwendeten Plastik. Gegenüber der Vorgängergeneration bieten die neuen Modelle auch mehr Leistung, einen größeren Speicher, einen verbesserten Fingerabdrucksensor und eine deutlich abgespeckte TouchWiz-Oberfläche.
Bis auf das abgerundete Display sind beide Galaxy-S6-Varianten praktisch baugleich. Sie besitzen einen Rahmen aus Aluminium, der an das iPhone 6 erinnert. Die Rückseite ist verspiegelt und durch Gorilla Glass 4 geschützt. Durch die neuen Materialien wirken die jüngsten Samsung-Smartphones deutlich hochwertiger als frühere Modelle. Allerdings bringt das neue Design auch einige Nachteile mit sich. Die Rückseite kann nicht mehr abgenommen und der Akku somit nicht mehr ausgetauscht werden. Ein weiteres Feature der bisherigen Galaxy-S-Modelle, das dem Premium-Design weichen musste, ist der Schutz gegen Staub und Wasser. Außerdem ist die Rückseite extrem anfällig für Fingerabdrücke.
Das Galaxy S6 fällt dünner aus als der Vorgänger Galaxy S5. Mit 6,8 Millimetern Bauhöhe ist es sogar noch einen Hauch flacher als Apples iPhone 6. In der Höhe und Breite hat es mit 14,3 mal 7,1 Zentimetern allerdings leicht zugelegt. Das Gewicht beträgt 138 Gramm (Galaxy S5: 145 Gramm). Das S6 Edge kommt auf Maße von 14,2 mal 7 mal 0,7 Zentimeter und ein Gewicht von 132 Gramm. Die Kameralinse ragt deutlich aus dem Gehäuse heraus. Der Einschalter sitzt bei beiden Modellen an der rechten Seite etwas oberhalb der Mitte und ist damit bequem zu erreichen. Wie auch HTC beim One M9 hat Samsung die Lautstärkewippe auf der linken Seite durch getrennte Tasten für „Lauter“ und „Leiser“ ersetzt. An der unteren Gehäusekante finden sich ein dem iPhone 6 nachempfundener Lautsprechergrill mit runden Aussparungen, eine Kopfhörerbuchse sowie ein MicroUSB-Anschluss. In den Metallrahmen sind Kunststoffstreifen für die Antennen eingelassen.
Bis auf die abgrundeten Kanten sind die Bildschirme des Galaxy S6 und S6 Edge identisch. Beide Geräte verfügen über ein 5,1 Zoll großes Super-AMOLED-Display mit einer zum Galaxy Note 4 identischen QHD-Auflösung von 2560 mal 1440 Bildpunkten. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 577 ppi. Das letztjährige Flaggschiff S5 bietet bei gleicher Diagonale „nur“ 1920 mal 1080 Pixel (Full-HD) und 432 ppi.
Als CPU verbaut Samsung in seinen neuen Smartphones wie erwartet nicht Qualcomms aktuelles High-End-SoC Snapdragon 810, sondern seinen hauseigenen Octa-Core-Prozessor Exynos 7420 mit 2,1 GHz Takt samt ARM-Mali-T760-GPU. Er basiert wie der Snapdragon auf der 64-Bit-Architektur und setzt sich aus zwei Quad-Core-Einheiten zusammen. Der Exynos 7420 ist der erste im 14-Nanometer-Verfahren gefertigte Mobilprozessor auf dem Markt. In Sachen Geschwindigkeit hat er Qualcomms Top-Modell mit 28 Nanometern Strukturbreite in ersten Benchmarks übertroffen. Ein Nachteil des Samsung-Prozessors ist allerdings der schlechtere Support durch Custom ROMs wie CyanogenMod.
An Arbeitsspeicher bieten die Galaxy-S6-Modelle wie das HTC One M9 3 GByte LPDDR4-RAM. Der interne Speicher ist je nach Ausstattungsvariante 32, 64 oder 128 GByte groß. Aufgrund des fehlenden MicroSD-Slots sollten Käufer gut überlegen, für welche Version sie sich entscheiden. Der Flashspeicher nutzt den Standard UFS 2.0, der deutlich mehr Daten in der gleichen Zeit übertragen kann wie die bisher in Smartphones genutzten eMMC-Module. Damit arbeitet der interne Speicher des Galaxy S6 nun fast so schnell wie eine SSD. Die UFS-2.0-Module nehmen zudem weniger Platz ein und arbeiten energieeffizienter.
Die Akkukapazität fällt beim Galaxy S6 mit 2550 mAh relativ gering aus. Das S6 Edge bietet lediglich 50 mAh mehr. Zum Vergleich: Das Galaxy S5 kommt mit 2800 mAh und HTC verbaut in seinem neuen Spitzenmodell einen 2900-mAh-Akku. Wie schon beim Galaxy S4 und S5 kann der Akku der jüngsten Samsung-Smartphones kabellos per Induktion geladen werden. Beim Galaxy S6 ist die Technik nun integriert, sodass keine optionales Ladecover mehr benötigt wird.
Auch den im Home-Button eingebauten Fingerabdruckscanner hat Samsung verbessert. Anwender müssen nicht mehr mit dem Finger über den Sensor streichen, sondern können ähnlich wie beim iPhone das Gerät durch Druck beziehungsweise Auflegen des Fingers entsperren oder Einkäufe bezahlen. Für Letzteres lässt sich künftig Samsungs eigener Bezahldienst Pay nutzen, mit dem es Apples Pay Konkurrenz machen will. Dazu setzt Samsung neben NFC auch eine proprietäre Technik namens Magnetic Secure Transmission (MST) ein. Samsung Pay wird ab Sommer zunächst in den USA sowie in Korea nutzbar sein.
Die Hauptkamera des Galaxy S6 und S6 Edge löst wie beim Galaxy S5 16 Megapixel auf. Sie ist nun mit einer f/1.9-Blende ausgestattet, die für bessere Aufnahmen bei schwachem Licht sorgen soll. Wie beim Galaxy Note 4 ist auch ein optischer Bildstabilisator mit an Bord, der Verwackler ausgleicht. Die Auflösung der Frontkamera, die ebenfalls über eine f/1.9-Blende verfügt, hat Samsung von 2 auf 5 Megapixel erhöht. Die Hauptkamera unterstützt wieder 4K-Videoaufnahmen, die frontseitige Webcam Full-HD. Eine Neuheit ist Quick Launch, das die Kamera in 0,7 Sekunden mit einem doppelten Tipp auf den Home-Button startet.
Zum Zugriff auf das mobile Internet bietet das Galaxy S6 LTE Cat 6 mit bis zu 300 MBit/s im Download. Zusätzlich stehen UMTS samt HSPA+ (bis 42 MBit/s), Bluetooth 4.1, Dual-Band-WLAN nach IEEE 802.11ac sowie GPS und NFC zur Verfügung.
Nicht nur beim Design geht Samsung mit den jüngsten Galaxy-Modellen neue Wege, sondern auch bei der Software. Als Betriebssystem kommt natürlich das aktuelle Android 5.0.2 Lollipop zum Einsatz. Dieses ergänzt Samsung wie üblich um seine TouchWiz-Oberfläche, die es aber deutlich verschlankt und optisch überarbeitet hat. Fast alle bisher ab Werk vorinstallierten Apps wurden entfernt und lassen sich nun optional aus dem Galaxy-Apps-Store herunterladen. Weiterhin vorhanden sind S Health und S Voice. Dafür sind ab sofort verschiedene Microsoft-Anwendungen wie OneNote, OneDrive sowie der VoIP-Dienst Skype vorinstalliert.
Das Samsung Galaxy S6 kommt am 10. April in den Farbvarianten „White Pearl“, „Black Sapphire“, „Gold Platinum“ und „Blue Topaz“ in Deutschland in den Handel. Der Preis startet voraussichtlich bei 699 Euro für die 32 GByte Version. Die teuerste Ausführung mit 128 GByte soll 899 Euro kosten. Das Galaxy S6 Edge wird ab 849 Euro erhältlich sein.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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