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MWC: Mark Zuckerberg spielt Drohnen-Internet herunter

Mark Zuckerberg glaubt nicht, dass Internet per Ballon oder Drohne von großer praktischer Relevanz sein wird. Über Experimente etwa von Google wie Project Loon oder Project Titan sagt er: „Die Leute reden gern darüber, weil es sexy ist. Das ist aber nur ein Randbereich dessen, was wirklich passiert. 90 Prozent der Menschen leben heute schon in Reichweite des Netzes.“

Die meiste Arbeit bleibe dann doch den Netzbetreibern vorbehalten, sagte der Facebook-CEO in einer Rede auf dem Mobile World Congress. Diese Netzbetreiber – die einen wesentlichen Anteil am MWC-Publikum stellen – sind allerdings auch wichtige Partner von Facebook und dessen Projekt Internet.org. Gemeinsam machen sie in armen Ländern eine „Grundversorgung“ an Internetdiensten – darunter Facebook – ohne Bandbreitenkosten verfügbar. Zuckerberg erklärte: „Das ist ein profitables Modell für unsere Partner.“

Insbesondere habe sich die Sorge, dass Bezahlkunden auf die Gratisdienste wechseln könnten, nicht bewahrheitet, sagte der Facebook-CEO. „Wir hören von Partnern, dass nicht nur mehr Leute anfangen, überhaupt Daten zu nutzen, sondern dass sie auch mehr Sprachtelefonie und SMS nutzen und dafür mehr ausgeben. In vielen Fällen geht der durchschnittliche Umsatz pro Anwender nach oben. Einen solchen Trend gibt es sogar in Ländern wie Kolumbien, wo schon die Hälfte der Leute Internet hat.“

Nicht ganz so einfach schilderte Telenor-CEO Jon Fredrik Baksaas die Lage, den Zuckerberg als Referenz-Partner auf die Bühne holte. Facebooks Dienst WhatsApp reduziere den Umsatz mit SMS doch erheblich, erklärte er: „Die Messaging-Seite ist ein wichtiger Umsatzbringer der alten Telekom-Welt.“ Auch wenn Netzbetreiber sich umstellten, sei das ein Problem. „Es ist ein Spannungsbereich zwischen der Netzbetreiber-Gemeinschaft und Facebook, weil wir nicht wollen, dass dieser Umsatz allzu schnell versickert.“

Zuckerberg sagte, dieses Problem sei ihm nur zu bekannt, weshalb WhatsApp und Facebook Messenger nie Teil des Internet.org-Dienstepakets seien. „Das wäre kannibalistisch.“ Allgemein sollten die Providerpartner bei Internet.org nach seiner Meinung mehr in den Vordergrund rücken. „Das Gesicht von Internet.org müssen künftig die Firmen sein, die die Arbeit machen, Glasfaser im Boden verlegen und die Infrastruktur aufbauen, die die Menschen weltweit tatsächlich vernetzt.“

Für Experimente bleibe aber noch etwas Raum, erklärte Zuckerberg, der allerdings Googles Project Loon mit Internetballons in der Stratosphäre und Project Titan mit solarbetriebenen Internet-Drohnen nicht namentlich nannte. „Die Netzbetreiber machen gute Arbeit, um Menschen in ländlichen Räumen zu erreichen, aber viele Techniken sind für eine kosteneffiziente Versorgung solcher Regionen einfach nicht effizient genug.“

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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