Mit dem 5-Zoll-Smartphone Leap hat Blackberry auf dem Mobile World Congress in Barcelona wieder ein Gerät vorgestellt, das auf seine charakteristische mechanische Tastatur zugunsten eines vollflächigen Touchscreens verzichtet. Der Hersteller will das in Grau und Weiß verfügbare Modell weltweit zum Preis von 275 Dollar ohne Vertragsbindung anbieten. Die europäische Markteinführung ist für den April geplant.
Das relativ preisgünstige Gerät besticht nicht durch die aktuellste Technik, unterstützt aber 4G LTE und läuft mit Blackberry OS 10.3.1. Das Display bleibt mit seiner Auflösung von 1280 mal 720 Pixeln hinter der üblicher Flaggschiff-Smartphones zurück. CNET bescheinigte ihm aber nach kurzer Erprobung eine gute Helligkeit und ebenso schnelles wie präzises Ansprechen auf Toucheingaben.
Als Prozessor wird der Dual-Core-Prozessor Qualcomm MSM 8960 mit einer Taktrate von 1,5 GHz verbaut, angebunden an 2 GByte RAM, und für die Grafikleistung sorgt die GPU Adreno 225. Der interne Flash-Speicher von 16 GByte ist über eine SD-Card mit bis zu 128 GByte erweiterbar. Die rückwärtige 8-Megapixel-Kamera kann Videos bis zu 1080p aufzeichnen. Der Akku mit einer Kapazität von 2800 mAh sorgt laut Hersteller auch bei intensiver Nutzung für eine Laufzeit von 25 Stunden.
Blackberry ist dabei, sich vom reinen Smartphonehersteller zu einem Anbieter von Enterprise-Diensten zu transformieren, etwa für Sicherheit und Geräteverwaltung. Es erlöst aber noch immer rund drei Viertel seiner Einnahmen mit Smartphones und benötigt dringend einen neuen Verkaufsschlager. Laut IDC fiel der Marktanteil seines Betriebssystems 2014 weiter zurück auf nur noch 0,4 Prozent – im Vorjahr waren es noch 1,9 Prozent.
Der für Geräte verantwortliche Blackberry-Manager Ron Louks sieht Leap als Modell für junge und ehrgeizige Anwender, die sich abheben wollen. Laut CEO John Chen will Blackberry mit dem Touchscreen-Smartphone „ein Segment des Marktes“ ansprechen. „Wir überlegen sehr sorgfältig, wie wir das Produkt positionieren“, sagte er.
John Chen machte gleichzeitig klar, dass sich Blackberry weiterhin auf Geräte mit Volltastatur konzentrieren wird. In Arbeit ist derzeit ein weiteres Smartphone, das über eine ausziehbare Tastatur sowie über ein seitlich gebogenes Display verfügt ähnlich Samsungs Galaxy S6 Edge. Das kommende Smartphone hat noch keinen Namen, der Blackberry-Chef bezeichnete es vielmehr einfach als „Slider“. Er kündigte außerdem ein zweites Porsche-Design-Blackberry sowie ein weiteres Tastatur-Smartphone an.
Laut Chen ist Blackberry mit seinem zweijährigen Turnaround-Plan gut vorangekommen und konnte im letzten Quartal sogar einen Gewinn melden. „Die Finanzen des Unternehmens festigen sich“, sagte er in einer Pressekonferenz in Barcelona – und er erwarte zunehmend stabile Umsätze.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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