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Bericht: Google plant iOS-App für Android Wear

Google arbeitet an einer App, um Android-Wear-Uhren zusammen mit einem iPhone nutzen zu können. Das berichtet die französische Nachrichtensite 01net.com.

Sie spricht martialisch von einer „großen neuen Offensive im kalten Krieg zwischen Google und Apple“. Allerdings gebe es durchaus eine beträchtliche Zahl iPhone-Nutzer, die von der kommenden Apple Watch nicht begeistert seien und ein Android-Wear-Modell vorziehen würden. Besonders häufig werde die runde Motorola Moto 360 genannt. Google entspreche diesen Wünschen, während Apple seine Watch wohl kaum Android-kompatibel machen werde.

01net.com erwartet eine Vorstellung der benötigten App auf Googles Entwicklermesse I/O, die Ende Mai stattfindet. Eventuell werde Google den Termin aber sogar noch vorziehen, falls dies durch einen starken Start der Apple-Uhr nötig werde.

Bisher ist Android Wear ausschließlich in Zusammenarbeit mit Android-Smartphones ab Version 4.3 vorgesehen. Es eignet sich auch nicht für Uhren mit eingebautem eigenen Mobilfunkchip, weshalb LG für seine LTE-Uhr offenbar WebOS nutzt.

Ein Entwickler hatte vergangenen Monat schon demonstriert, dass ein Austausch zwischen iOS und Android Wear prinzipiell möglich ist. Er nutzte dazu eine Motorola-Smartwatch Moto 360 zusammen mit einem iPhone 6. Die Integration erfolgte ähnlich wie bei der Pebble, die ja ebenfalls zu iOS kompatibel ist, mit Hilfe des ab iOS 7 vorhandenen Apple Notification Center Service (ANCS). Es kann iOS-Benachrichtigungen via Bluetooth an andere Geräte weitergeben. Mit einer von Entwickler MohammadAG geschriebenen kleinen App kann die Motorola-Uhr solche Benachrichtigungen aufgreifen.

Es handelt sich allerdings noch um eine sehr rudimentäre Implementierung, mit einfachem Messaging. Der „Walled Garden“ von iOS stellt beispielsweise auch Smartwatch-Pionier Pebble vor Probleme: Dessen neue Farbdisplay-Uhr Pebble Time ermöglicht zwar Spracheingaben und Versand von Sprachnachrichten, unter iOS ist jedoch vorläufig Gmail das einzige Programm, das diese Funktion nutzen kann, während unter Android Dutzende Alternativen zur Verfügung stehen.

Für Google war iOS-Support bisher immer Standard, und es bedient die Apple-Plattform mit Dutzenden Apps. Unter anderem lassen sich die Thermostate seiner Smart-Home-Tochter Nest von einem iPhone aus steuern, und auch für die Brille Google Glass gibt es eine Konfigurations-App unter iOS.

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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