Das US-Start-up Vkansee hat einen optischen Fingerabdruckscanner für Smartphones entwickelt, der deutlich präziser und damit auch sicherer ist als die derzeit verwendeten kapazitiven Lesegeräte. Das Modul ist allerdings noch zu groß, um in ein Smartphone eingebaut werden zu können.
Optische Fingerabdruckscanner werden beispielsweise von der US-Einwanderungsbehörde verwendet. Vkansee ist es nun gelungen, ein solches Lesegerät auf die Größe einer kleinen Speicherkarte zu schrumpfen. „Wir waren in der Lage, ein eleganteres Design zu unterstützen, indem wir weitere Optionen hinzugefügt haben“, sagte Jason Chaikin, CEO des in New York ansässigen Unternehmens.
Kapazitive Fingerabdruckleser, wie Apple sie von seiner Tochter Authentec oder Samsung von Synaptics bezieht, haben Chaikin zufolge nur eine Auflösung von 550 ppi. Die Auflösung beschränkt die Zahl der erfassten Datenpunkte, die zur Erkennung eines Fingerabdrucks verwendet werden, auf 10 bis 11. Vkansees System hingegen löst 2000 ppi auf und erlaubt dadurch bis zu 150 Datenpunkte. Das bedeutet, dass der optische Sensor einzelne Hautporen erfassen kann.
Im Gegensatz zu den kapazitiven Sensoren sind die optischen Sensoren jedoch deutlich größer. Sie benötigen zudem weitere Komponenten wie ein Prisma. Der von Vkansee entwickelte Scanner fängt Licht in der Nähe des Infrarotspektrums durch eine Art Lochblende ein, wie sie von ganz frühen Kameras verwendet wurde. Die einem Nadelloch entsprechende Öffnung lässt sich auch in die Vorderseite von Smartphones integrieren, die keinen Home-Button besitzen.
Schon beim iPhone 5S hatten Sicherheitsforscher bemängelt, dass sich die biometrische Sicherheitsfunktion des Apple-Smartphones mit einem gefälschten Fingerabdruck überlisten lässt. Daran hat sich laut Tests von Lookout und der Berliner Sicherheitsfirma SRLabs auch beim iPhone 6 nichts geändert. Dieselbe Methode kann SRLabs zufolge auch beim Samsung Galaxy S5 angewendet werden.
Bisher konnte Vkansee offenbar noch keinen größeren Smartphone-Hersteller für eine Zusammenarbeit gewinnen. Den Mobile World Congress in Barcelona hat es nach eigenen Angaben jedoch genutzt, um Gespräche mit potentiellen Kunden zu führen. Zur Weiterentwicklung seines Fingerabdruckscanners erhielt es zudem im Dezember 7 Millionen Dollar Risikokapital.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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