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VMware wegen angeblicher Verletzung der Linux-Lizenz GPLv2 verklagt

Die Non-Profit-Organisation Software Freedom Conservancy und der Kernel-Entwickler Christoph Hellwig haben vor dem Landgericht Hamburg Klage gegen VMware eingereicht. Sie werfen dem Virtualisierungsspezialisten Urheberrechtsverletzungen vor, da er für seinen proprietären Bare-Metal-Hypervisor ESX angeblich Linux-Code verwendet, der unter der GNU General Public Licence 2 (GPLv2) steht.

Die Auseinandersetzung zwischen Hellwig und VMware reicht bis ins Jahr 2007 zurück. Schon damals beschuldigte der Kernel-Entwickler die EMC-Tochter der Urheberrechtsverletzung. In den folgenden Jahren verhandelte die Software Freedom Conservancy nach eigenen Angaben mit VMware über die Offenlegung des Quellcodes von ESX sowie dessen Nachfolger ESXi. Auf diese Weise, so die Argumentation der Organisation, hätten die Programme den Bestimmungen der GPLv2 entsprochen. VMware lehnte dies 2014 jedoch ab.

Ein Vergleich der Software Freedom Conservancy zwischen einem Linux-System und der proprietären VMware-Lösung ESXi (Bild: SF Conservancy).

Daher folgte nun die Klage vor dem Landgericht Hamburg. Wie die Software Freedom Conservancy mitteilt, sei dies ein „bedauernswerter, aber notweniger Schritt“, um den Hersteller dazu zu bewegen, sich an die Bestimmungen der GPLv2 zu halten.

Im Jahr 2011 hatte die Organisation festgestellt, dass VMware die Open-Source-Technologie BusyBox zwar in VMware ESXi einsetzt, aber dennoch keinen Code der verwendeten Version weitergibt. Hellwig schloss sich dem Conservancy-Projekt „GPL Compliance for Linux Developers“ 2012 an und wirkte daran mit, VMwares Lizenzverstoß in seinen Produkten zu dokumentieren.

Laut Aussage der Software Freedom Conservancy begeht VMware mit seinen aktuellen ESXi-Produkten zahlreiche Urheberrechtsverletzungen. Indem sich das Unternehmen weigere, den angepassten Code – wie durch die GPLv2 vorgeschrieben – weiterzugeben, würden zahlreiche Rechte von Hellwig verletzt.

Konkret kombiniere VMware verschiedene Code-Teile, die unter der GPLv2 veröffentlicht wurden, und verwende diese in der Eigenentwicklung vmkernel. Davon betroffen seien unter anderem die Funktionen Radix Tree, SCSI Subsystem und der SCSI-Treiber. Als Rechtsbeistand für die Software Freedom Conservancy fungiert der Berliner Anwalt Till Jäger, der auf Urheber- und Medienrecht spezialisiert ist.

Nach eigenen Angaben wurde die Organisation im vergangenen Jahr von einem VMware-Anwalt informiert, dass der Hersteller nicht die Absicht habe, den Vertrieb der Lösung zu stoppen. Bei VMware gehe man davon aus, dass keine Urheberrechtsverletzung der GPLv2 vorliege.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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ZDNet.de Redaktion

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