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ResearchKit: Apple stellt Werkzeuge für medizinische Studien vor

Apple hat gestern neben der Apple Watch und dem neuen MacBook auch die Open-Source-Softwareumgebung ResearchKit vorgestellt. Sie soll Ärzte und Wissenschaftlern helfen, iPhone-Apps zu entwickeln, die zuverlässig von Studien-Teilnehmern Daten für die medizinische und gesundheitliche Forschung sammeln. Nach Unternehmensangaben setzen „weltweit führende Forschungsinstitute“ bereits ResearchKit-Apps ein, um Studien über Asthma, Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Parkinson durchzuführen.

ResearchKit-Apps sollen bei der Erforschung von Krankheiten wie Asthma helfen (Bild: Apple).

„iOS Apps helfen bereits Millionen von Kunden beim Beobachten und Verbessern ihrer Gesundheit. Mit Hunderten Millionen von iPhones im weltweiten Einsatz sahen wir eine Möglichkeit für Apple, eine sogar noch größere Wirkung zu erzielen, in dem wir Menschen befähigen, sich an der medizinischen Forschung zu beteiligen und dazu beizutragen“, sagte Jeff Williams, Senior Vice President of Operations von Apple. „ResearchKit gibt der Gemeinschaft der Wissenschaftler Zugang zu einer vielschichtigen Bevölkerung auf der ganzen Welt und bietet mehr Möglichkeiten, Daten zu erheben als jemals zuvor.“

Mit ResearchKit entwickelte Apps können nur mit Erlaubnis des Nutzers auch auf die Daten der Health-App zugreifen wie Gewicht, Blutdruck, Blutzuckerspiegel oder die Nutzung von Asthmasprays, die durch Geräte und Apps von Drittanbietern gemessen werden. Grundlage dafür ist die mit iOS 8 eingeführte Softwareumgebung HealthKit. Sie erlaubt es, dass Gesundheits- und Fitness-Apps miteinander kommunizieren können. ResearchKit kann darüber hinaus auch Daten vom Beschleunigungssensor, Mikrofon, Gyroskop und GPS im iPhone abfragen.

Als Beispiel demonstrierte Apple eine Gesundheits-App, die sich an Parkinson-Patienten richtet. Sie erfasst über die iPhone-Sensoren die Aktivitäten der Erkrankten wie Sprechen und Gehen und sogar Tremore bei der Bedienung des Touchscreens.

ResearchKit soll es Forschern zudem einfacher machen, Teilnehmer für medizinische Studien zu gewinnen, weil es mehr mögliche Patienten anspricht und nicht nur diejenigen, die in der Reichweite eines Instituts wohnen. ResearchKit soll aber auch helfen, die für die Verwaltung der Daten benötigte Zeit zu reduzieren und damit Ressourcen für die Analyse der Daten freisetzen.

„Wenn es darum geht, bei der Forschung bessere Diagnosen und Krankheitsvorbeugung zu erzielen, sind Zahlen alles. Durch den Einsatz von Apples neuer ResearchKit-Umgebung sind wir in der Lage, die Teilnahme über unseren lokalen Radius hinaus auszuweiten und signifikant mehr Daten zu erfassen, die uns dabei helfen zu verstehen, wie Asthma funktioniert“, kommentiert Eric Schadt, Gründungsdirektor des Icahn Institute for Genomics and Multiscale Biology. „Durch die Verwendung der fortschrittlichen iPhone-Sensoren sind wir in der Lage, den Zustand des Asthmapatienten besser abzubilden und das ermöglicht es uns dann, eine persönlichere, noch präzisere Behandlung durchzuführen.“

Apple bringt ResearchKit nach eigenen Angaben im kommenden Monat als Open-Source-Umgebung auf den Markt. Forscher wiederum erhalten die Möglichkeit, an der Entwicklung bestimmter Aktivitätsmodule wie Gedächtnis- und Gangtests mitzuwirken, um sie mit der weltweiten Forschergemeinde zu teilen. ResearchKit-Apps wiederum sind anfänglich nur im US-App Store erhältlich. Sie sollen zukünftig aber auch in anderen Ländern verfügbar sein. iPhone 5, iPhone 5S, iPhone 6, iPhone 6 Plus und die neueste Generation iPod Touch unterstützen ResearchKit-Apps.

[mit Material von Ian Sherr, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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