Neue Entwicklerversion von OS X 10.10.3 erschienen

Mit Build 14D98g hat Apple die dritte Testversion von OS X 10.10.3 veröffentlicht. Mit dem circa 1,4 GByte großen Update erhalten Entwickler Zugriff auf Schnittstellen zur Steuerung der neuen Force Touch Trackpads, mit denen die kürzlich vorgestellten Macbooks ausgestattet sind. Sie verfügen über eingebaute Drucksensoren, wodurch eine haptische Rückmeldung realisiert wird – egal an welcher Stelle man auf das Trackpad drückt. Es ist sogar möglich, die Empfindlichkeit des Trackpads zu personalisieren, indem man den benötigten Druck verändert, bei dem ein Klick registriert wird. Ein intensiverer Druck könnte beispielsweise dem Rechtsklick mit einer Maus entsprechen. Durch den Zugriff auf diese Technik haben Entwickler die Möglichkeit, ihre Programme auf die neuen Funktionen des Track Pads anzupassen. Angeblich soll auch das nächste iPhone mit einer ähnlichen Technik ausgestattet werden.

Außerdem schließt Build 14D98g die unter dem Namen Freak bekannt gewordene SSL-Sicherheitslücke. Für die regulären Versionen von OS X und iOS hatte Apple die Schwachstelle bereits in dieser Woche beseitigt. Auch andere Betriebssysteme beziehungsweise Browser sind von der Freak-Schwachstelle betroffen. Allerdings hat noch nicht jeder Hersteller diese Lücke geschlossen.

Die wesentliche Neuerung von OS X 10.10.3 ist die integrierte Fotos-App, die iPhoto und auch die professionelle Fotoverarbeitungssoftware Aperture ablöst. Sie soll insbesondere für eine übereinstimmende Nutzererfahrung sorgen, indem sie die Bearbeitung und das Durchsuchen der Fotobibliothek in der Cloud von beliebigen Apple-Geräten aus erlaubt.

Im Vergleich zur iPhone-Version bietet die Desktop-Variante deutliche Verbesserungen. Es stehen zwar die gleichen Bearbeitungswerkzeuge zur Verfügung, diese sind aber leichter zu gebrauchen. Apple Fotos ist zudem visuell beeindruckender und angenehmer zu nutzen. Mit dem Leistungsumfang von Aperture hingegen kann und soll die neue App nicht mithalten – professionellen Fotografen legte Apple den Umstieg auf Adobe Lightroom nahe. Einige Fehler von Fotos hat Apple in der aktuellen Version beseitigt. So funktioniert jetzt auch die Fotofreigabe mit externen Diensten wie Flickr. Die Anwendung bietet in Verbindung mit iCloud drei Optionen. Nutzer können ihre gesamte Fotomediathek in iCloud absichern, sodass alle anderen Apple-Geräte auf diese zugreifen können. Allerdings belastet das den iCloud-Speicherplatz des Nutzers. Die bisherigen Möglichkeiten, die neuesten Fotos in iCloud hochzuladen „Mein Fotostream“ exisitiert weiterhin. Auch kann man mit der iCloud-Fotofreigabe Bilder mit anderen Nutzern teilen.

In der aktuellen Testversion sind auch wieder die bereits mit der letzten Beta eingeführten neuen Emoji enthalten. Sie will Apple zugleich in seinem Mobilbetriebssystem iOS 8.3 verwenden. Gesichter und Hände wurden bei diesen Bildzeichen bislang praktisch nur mit heller Hautfarbe gezeigt. Apple geht es jetzt vielseitiger an und erlaubt eine von hellen bis dunklen Hauttönen abgestufte Darstellung. Standardmäßig sind die Gesichter gelb getönt und könnten damit Assoziationen zu den Charakteren der TV-Serie Simpsons hervorrufen. Schon vor einem Jahr hatte Apple erklärt, es arbeite eng mit dem Unicode-Konsortium zusammen, um „größere Mannigfaltigkeit in den Emoji-Zeichensatz zu bringen“. Vielfältiger wird dabei auch das Familienleben in Bildzeichen, die in Zukunft auch gleichgeschlechtliche Eltern zeigen dürfen. In der Kategorie technischer Objekte brachte Apple außerdem aktualisierte Darstellungen seiner iOS-Produkte unter – und nahm die Apple Watch neu auf, deren Verkaufsstart im April bevorsteht.

Außerdem unterstützt OS X 10.10.3 wie iOS 8.3 eine vereinfachte Anmeldung zu Google-Diensten mit Zwei-Faktor-Authentifizierung. Diese war bislang nur mit einer umständlichen Abfolge einzelner Schritte möglich. Die finale Version von OS X 10.10.3 soll noch dieses Frühjahr erscheinen.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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