Yahoo hat am Wochenende einen neuen Dienst für On-Demand-Passwörter gestartet. Nutzer, die auf ihr Yahoo-Konto zugreifen wollen, können sich an ein vorher hinterlegtes Mobiltelefon ein kurzes Einmal-Passwort schicken lassen, das sie statt ihres persönlichen Passworts für die Anmeldung verwenden.
Der Dienst lässt sich in den Sicherheitseinstellungen aktivieren. Dafür muss man sich allerdings mit seinem normalen Kennwort anmelden. Nach der Registrierung des Telefons sieht ein Nutzer beim Aufruf der Yahoo-Log-in-Seite statt des Eingabefelds für das Passwort eine Schaltfläche für die Anforderung des On-Demand-Passworts.
„Das ist der erste Schritt hin zur Eliminierung von Passwörtern“, sagte Dylan Casey, als Vizepräsident zuständig für das Produktmanagement bei Yahoo, während des Festivals South by Southwest. „Sie müssen sich nicht mehr ein schwieriges Passwort merken, um sich einzuloggen – was für eine Erleichterung“, schreibt Chris Stoner, Director of Product Marketing, in einem Blogeintrag.
Das Verfahren ähnelt der Zwei-Schritt-Authentifizierung, bei der nach der Eingabe des Kennworts ein zusätzlicher Zahlencode abgefragt wird, den der Diensteanbieter beispielsweise auf ein Handy schickt. Allerdings verzichtet Yahoo hier auf den ersten Schritt, wodurch der Nutzer sich sein Passwort nicht mehr merken muss.
Cybersicherheit hat sich zu einem der Top-Themen innerhalb der Technologiebranche entwickelt. Viele der großen Anbieter, darunter auch Sony und Apple, mussten sich schon mit kritischen Sicherheitslücken in ihren Systemen auseinandersetzen. Viele Unternehmen versuchen zudem, ihre Kunden zur Nutzung starker Passwörter zu bewegen, indem sie beispielsweise immer höhere Anforderungen an deren Komplexität stellen und es nicht mehr erlauben, im Rahmen einer Passwortänderung ein früher benutztes Kennwort erneut zu verwenden.
Anwender kritisieren indes, dass schärfere Sicherheitsmaßnahmen unter Umständen zu Lasten der Benutzerfreundlichkeit gehen. „Ich glaube nicht, dass wir als Branche ausreichend gute Arbeit geleistet haben, um uns in die Lage der Menschen zu versetzen, die unsere Produkte einsetzen“, ergänzte Casey.
Anfänglich stehen die On-Demand-Passwörter allerdings nur Nutzern in den USA zur Verfügung. Ob und wann der Internetkonzern das Angebot auf andere Länder ausweitet, ist bisher nicht bekannt.
[mit Material von Richard Nieva, News.com]
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