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Snapdragon 810: HTC One M9 erhitzt sich stark bei Benchmarks

Die niederländische Website Tweakers.net berichtet über Benchmarks, bei denen sich das neue Flaggschiff-Smartphone HTC One M9 wesentlich stärker erhitzt als vergleichbare Geräte. Die Oberfläche des Smartphones erreicht demnach mit 55 Grad Celsius eine problematische Temperatur, bei der es schmerzhaft sein kann, es zu halten. Die Publikation sieht darin einen Beleg für die befürchteten Überhitzungsprobleme von Qualcomms aktueller Achtkern-CPU Snapdragon 810. HTC weist den Bericht jedoch zurück und verweist darauf, dass es sich bei dem getesteten Gerät um ein Vorserienmodell mit einer noch nicht endgültigen Software handelt.

HTC One M9 (Bild: CNET.de).

Stärkere Wärmeentwicklung ist nicht ungewöhnlich bei Benchmarks, aber sie fallen gewöhnlich weniger extrem aus. Tweakers.net unterzog zum Vergleich andere Flaggschiff-Smartphones wie iPhone 6 Plus und LG G3, in denen kein Snapdragon 810 verbaut ist, denselben Benchmarks mit GFXBench. Die übrigen Geräte erreichten dabei nur Werte zwischen 37,8 und 42,2 Grad Celsius. Die Tester merken dazu außerdem an, dass sich viele Mobiltelefone bei zu hohen Temperaturen selbst abschalten, das aber beim One M9 nicht geschehen sei.

Die angebliche Überhitzungsneigung des High-End-SoC Snapdragon 810 soll laut Bloomberg auch Samsung den Grund geliefert haben, sich beim Galaxy S6 von Qualcomms Prozessoren zu verabschieden und stattdessen seinen hauseigenen Octa-Core-Prozessor Exynos 7420 zu verbauen, der ebenfalls auf der 64-Bit-Architektur von ARM basiert und sich aus zwei Quad-Core-Einheiten zusammensetzt. Qualcomm hingegen verwies auf zufriedene Snapdragon-810-Kunden. Mit Testimonials unterfütterte es die Aussage, ein grundsätzliches Problem mit dem Prozessor gebe es nicht.

Zur berichteten Überhitzung nahm HTC-Manager Jeff Gordon jetzt pointiert bei Twitter Stellung und bestritt die Relevanz der Ergebnisse. „Die Software von HTC One M9 ist noch nicht final, wieviele Vorserien-Benchmarks ihr auch durchführt“, schrieb er. PhoneArena verweist dazu auf Berichte aus Taiwan, nach denen die für diese Woche vorgesehene Markteinführung des One M9 in HTCs Heimatmarkt aufgrund eines Software-Bugs verschoben werden musste. Später in diesem Monat soll das Smartphone in weiteren Ländern einschließlich der USA erscheinen. Die Markteinführung in Deutschland wurde für den April mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 749 Euro angekündigt.

Offen bleibt daher zunächst, inwieweit das Hitzeproblem an der Vorserien-Firmware liegt. Die endgültige Software könnte den Chip aber zwecks thermischer Optimierung möglicherweise auch soweit drosseln, dass er nicht mehr ganz so performant ist. Klarheit können erst Tests der finalen Geräte bringen, wenn sie verfügbar werden.

ZDNet.de Redaktion

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