Microsoft hat Build 10041 von Windows 10 verfügbar gemacht. Zudem verspricht es künftig mindestens monatliche Aktualisierungen der Technical Preview ohne weitere Verzögerungen für Teilnehmer am „Windows Insider“-Programm, die die Option „Schnell“ für die Installationsart für Vorschau-Builds gewählt haben.
Der Build geht wie gehabt per Windows Update an die Tester. Allerdings müssen zuvor sämtliche Updates installiert sein. Insbesondere die Aktualisierungen KB3038930/KB3040021 sind wichtig, um die Quelle von „fbl_awesome“ auf „fbl_ impressive“ umzustellen, von der zukünftige Updates erfolgen. Als ISO-Download steht Build 10041 nicht zur Verfügung. Zu den zahlreichen Neuerungen zählt noch nicht der Browser Spartan, den Microsoft aber nun für den April ankündigt.
Der Build unterstützt dafür Microsoft zufolge erstmals auch andere Sprachen als Englisch im Sprachassistenten Cortana – beispielsweise Deutsch und Chinesisch. Außerdem experimentieren die Entwickler mit dem Sperrbildschirm. Sie sehen ihn als Möglichkeit, Tipps und Tricks an die User weiterzugeben. Er präsentiert sich je nach Land unterschiedlich, wird aber durchweg durch „schöne Fotos“ aufgehübscht, wie Microsoft berichtet.
Das beliebteste der Tester waren bisher Microsoft zufolge Virtual Desktops. In Build 10041 kann man erstmals ein komplettes Fenster auf einen solchen Virtual Desktop ziehen. Bisher musste man dazu übers Kontextmenü gehen. Außerdem wird nun eine gefilterte Taskleiste unterstützt.
Dem Blogbeitrag zufolge wurde außerdem die App Photos überarbeitet. Die nach dem Start zu sehenden jüngsten Fotos schließen nun auf OneDrive gespeicherte ein. Außerdem wurde Support für Rohdatenformate (RAW) integriert, und es gibt erstmals Tastaturkürzel. Neu ist auch eine durchgängig verfügbare Möglichkeit, kurze handschriftliche Eingaben zu machen.
Die erste Neuheit, die Tester zu sehen bekommen, ist das aus dem inoffiziellen Build 10036 bekannte transparente Startmenü. Erste Bilder zeigen auch Veränderungen an der Oberfläche. Allerdings erweisen sich die Apps Mail, Kalender und People als nicht mehr erreichbar. Um sie dennoch zu nutzen, schlägt Microsoft immerhin einen Workaround vor.
Verbessert wurden zumindest die für Tester bestimmten Apps Feedback und Insider Hub. Feedback enthält jetzt eine Filtermöglichkeit und die Option, sich Rückmeldungen und Fehlerberichten anderer anzuschließen. Zahlreiche Schritte, vom Start bis zur Suche, wurden beschleunigt. Im Insider Hub hält die Seite „Your Progress“ jetzt fest, wie viele Missionen ein Tester absolviert hat, und auch, wie oft er auf Bitten zum Feedback reagiert hat. Dadurch – und durch ausgeschriebene Preise – versucht Microsoft, seine „Windows Insider“ zu gründlichen Tests anzuhalten.
Nicht jeder Tester findet übrigens jede neue Optik auch tatsächlich auf seinem System vor. Microsoft führt noch Tests mit Alternativen durch, um zu ermitteln, was besser ankommt.
Während der Browser Spartan selbst fehlt, ist seine Rendering-Engine an Bord, wie Microsoft-News.com berichtet – und diese Engine hat Microsoft für den neuen Build um zahlreiche Funktionen ergänzt, etwa verbesserte Kompatibilität zu ECMAScript 6 (bis zu 74 Prozent im Test Kangax ES6), erweiterte Unterstützung für DOM L3 XPath und Unterstützung für WAI-ARIA Landmark Roles, CSS Conditional Rules, Web Audio API sowie CSS Gradient Midpoints. Die Integration des SVG-Filters FeBlend wurde verbessert, und auf die Fullscreen API wird nun ohne Präfix zugegriffen. Außerdem unterstützt die Engine jetzt die Touch Events API. Touch Events werden automatisch aktiviert, wenn ein Touchscreen vorhanden ist. Sie lassen sich auch unter „about:flags“ konfigurieren. Dort kann auch die Spartan-Engine aktiviert werden, indem man die Option „Enable Experimental Web Platform Features“ einschaltet.
Über die Vorstellung des neuen Builds hinaus hat Gabe Aul von Microsoft einige Erklärungen zum Windows-Insider-Programm abgegeben. Er gab zu, dass der frühere Prozess mit drei Runden interner Tests bei Microsoft unnötig konservativ war. „Wir haben erkannt, dass die Insider, die sich bei der Installationsart für Vorschau-Builds für die Option ‚Schnell‘ entscheiden, bereit sind, höheres Risiko einzugehen.“ Ihr Qualitätsanspruch sei zudem mit dem bestimmter interner Testgruppen identisch. Deshalb werde etwa der aktuelle Build für die Öffentlichkeit nur 48 Stunden später verfügbar als für die interne Operating Systems Group (OSG).
„Wir erwarten nun, dass es mehr Builds geben wird, häufiger, mindestens einmal im Monat“, erklärte Aul gegenüber ZDNet.com. „Das könnte auch heißen, dass es in einem Monat mehrere neue Builds geben wird.“ Allerdings solle man keinen festen Zeitplan von Microsoft erwarten.
Für Windows Phones ist der neue Build nicht verfügbar. „Wir brauchen dafür noch etwas mehr Zeit“, sagt Aul. „Dafür unterstützen wir wahrscheinlich weitere Smartphones, wenn wir ihn freigeben.“ Bisher kann die Mobile-Version von Windows 10 nur auf einem halben Dutzend Lumia-Modelle ausprobiert werden.
[mit Material von Ed Bott, ZDNet.com]
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