Der durch seinen gleichnamigen Krypto-Messenger bekannte Schweizer Anbieter Threema wendet sich mit einem neuen Gateway-Service an Unternehmen. Threema Gateway erlaubt Firmen, durchgängig verschlüsselte Kurznachrichten zu versenden und zu empfangen – und dabei können Verschlüsselung wie Entschlüsselung auf ihrer eigener Infrastruktur erfolgen.
Threema Gateway soll mit seiner Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht nur sicherer, sondern auch günstiger und vielseitiger als der Versand von SMS-Nachrichten sein. Der Anbieter verweist zudem auf die berichteten Angriffe der Geheimdienste NSA und GCHQ auf den SIM-Karten-Hersteller Gemalto, bei denen möglicherweise SIM-Schlüssel entwendet wurden.
Als denkbare Anwendungen des Gateway-Dienstes sieht Threema vertrauliche Kundenkommunikation, die Weiterleitung verschlüsselter E-Mails, eine sichere interne Kommunikation, Passwortaustausch, den Versand von mTan, eTan und Einmalpasswörtern, Alarmierungen für Blaulichtdienste sowie das Monitoring von Software und Anlagen an.
Mit Threema Gateway versandte Nachrichten können zwanzigmal länger als SMS ausfallen. Zu empfangen sind sie auch ohne Mobilfunksignal, wenn ein Internetzugang verfügbar ist. Die Registrierung mit Wunsch-ID ist kostenlos, und der Versand einer Nachricht kostet ab 0,02 Schweizer Franken beziehungsweise 0,017 Euro. Voraussetzung ist jedoch der Erwerb eines Prepaid-Kontingents an „Credits“, bezahlbar per Paypal oder Banküberweisung.
Der Krypto-Messenger Threema avancierte 2014 zur meistverkauften iOS-App des Jahres. Nach Unternehmensangaben nutzen Threema weltweit mehr als 3 Millionen Menschen, von denen sich 80 Prozent in Deutschland befinden. Jeweils knapp die Hälfte der Anwender setzen Threema unter Android oder iOS ein. Erst seit Ende November ist der Messenger auch für Windows Phone verfügbar. Seine besondere Beliebtheit in Deutschland verdankt Threema offenbar der Übernahme von WhatsApp durch Facebook, die zu Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre führten. Die Stiftung Warentest bewertete den Threema-Messenger im letzten Jahr bei einem Schnelltest auf Datenschutz mit „unkritisch“.
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