Microsoft hat eine Partnerschaft mit Adobe geschlossen: Wie Bogdan Brinza vom Project-Spartan-Team in einem Blogbeitrag berichtet, wird Adobe „Verbesserungen“ dieses Browsers vornehmen und Funktionen beisteuern. Es ist die erste Öffnung von Microsofts Browserprojekten: Bisher galten Internet Explorer und Project Spartan als gut gehütete, proprietäre Software – während Google Chrome, Mozilla Firefox, Apple Safari und Opera alle auf Open-Source-Projekten basieren.
„Wir haben intern Änderungen vorgenommen, um anderen großen Web-Firmen Beiträge zum Wachstum unserer Plattform zu ermöglichen, aber auch unserem Team zu erlauben, dem Web etwas zurückzugeben“, schreibt Brinza. „Adobe hat die Web-Plattform in anderen Browsern verbessert, konnte aber die gleichen Verbesserungen nicht auf die Microsoft-Plattform bringen. Das hat sich vor einigen Monaten geändert, als Microsoft dem Adobe-Platform-Team Beiträge zu Project Spartan ermöglichte.“
Profitieren könnten alle Seiten: Nutzer von Microsofts Browser erhalten zusätzliche Funktionen, darunter möglicherweise Adobes zeitschriftenartige Präsentationsmöglichkeiten für Webseiten namens CSS Regions. Und Entwickler können solche Optionen leichter nutzen, wenn sie auf allen großen Browsern gleichermaßen funktionieren. Dies wiederum heißt, dass das Web besser mit nativer Software für einzelne Betriebssysteme konkurrieren kann.
Adobes bisherige Arbeit an Project Spartan betraf laut Microsoft die Bereiche Formatierung und Cascading Style Sheets (CSS). Unter anderem wird der Browser Grafiken dadurch in unterschiedlicher Weise überlappend zeigen können – mit durch CSS Gradient Midpoints definierten Übergängen. Weitere Funktionen sind laut Microsoft geplant.
Project Spartan gilt als Microsofts Browser der Zukunft. Das Unternehmen hatte „reinen Tisch gemacht“ und bei der Konzeption der neuen Rendering-Engine Edge die Abwärtskompatibilität gestrichen, die sich in modernen Versionen des Internet Explorer offenbar zunehmend als Hindernis erwies. Dadurch fällt es Microsoft leichter, neue Techniken und Standards fürs Web zu unterstützen. Für Firmen, die Abwärtskompatibilität benötigen, wird es Windows parallel weiter mit dem Internet Explorer ausliefern.
Für Adobe bedeutet die Partnerschaft, dass es sich in der Ära nach Flash leichter weiterentwickeln kann. Für Android und iOS gibt es keinen Flash Player, und auf Desktops wird er mit einigem Recht als Gefahr empfunden. Adobe setzt daher seit Jahren zunehmend auf Webstandards. Wenn es seine Entwicklungen für alle großen Browser einschließlich der Microsoft-Software in die Praxis umsetzen kann, stärkt das seine Position und damit auch seine kommerziellen Angebote.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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