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Telefónica verkauft O2 Großbritannien für 14 Milliarden Euro

Telefónica verkauft O2 UK zum Preis von 10,25 Milliarden Pfund (13,9 Milliarden Euro) an Hutchison Whampoa, das in Großbritannien unter dem Markennamen Three operiert. Three wird dadurch der größte Mobilfunkanbieter des Landes – mit 33 Millionen Kunden und einem Marktanteil von 40 Prozent. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

Dem jetzt öffentlich gemachten Vertrag (PDF) waren zwei Monate währende exklusive Verhandlungen vorangegangen. Hutchison Whampoa zahlt tatsächlich den immer wieder in der britischen Presse genannten Betrag von 9,25 Milliarden Pfund sofort nach Abschluss des Kaufs. Eine weitere Milliarde Pfund wurde als Prämie vereinbart, falls das vereinigte Unternehmen aus Three UK und O2 UK bestimmte Ziele erreicht. Hutchison finanziert den Kauf durch eine Überbrückungshypothek in Höhe von 6 Milliarden Pfund.

Hutchison erwartet einen Abschluss im Jahr 2016. Es sieht die Transaktion als Bestätigung seines Vertrauens in den britischen Markt und hofft auf „signifikantes Synergie-Potenzial“. Es hatte 2013 schon in Irland die Anbieter Three und O2 unter einem Dach zusammengeführt.

In Großbritannien würde sich die Zahl der Mobilfunkanbieter durch die Vereinigung von vier auf drei reduzieren. Im Februar hatte schon die BT Group einen Vertrag über den Kauf des Mobilfunk-Joint-Ventures EE abgeschlossen. Sie zahlt den bisherigen Besitzern Deutsche Telekom und Orange 12,9 Milliarden Pfund im Gegenwert von damals 16 Milliarden, heute 17,5 Milliarden Euro.

Die Kartellbehörden Großbritanniens und der EU müssen noch ihre Einwilligung geben. Die Transaktion soll bis spätestens Ende März 2016 abgeschlossen werden. Vor der Einigung mit der Deutschen Telekom und Orange war auch BT an O2 UK interessiert gewesen.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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