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Streaming-Service: Apple erhält keine Vergünstigungen von Musikindustrie

Apple erhält für seinen geplanten Musikstreamingdienst offenbar keine Vergünstigungen von der Musikindustrie. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Der iPhone-Hersteller ist demnach mit dem Versuch gescheitert, die Labels davon zu überzeugen, ihre Lizenzgebühren so weit zu senken, dass Apple ein Abonnement für 8 Dollar pro Monat anbieten kann. Die Konkurrenz wie Spotify, Rhapsody und Rdio verlangt nahezu durchgängig 10 Dollar pro Monat.

Das Scheitern der Verhandlungen zeigt laut New York Times, dass sich Apples Verhältnis zur Musikindustrie gewandelt hat. Das Unternehmen aus Cupertino besitze nicht mehr die Verhandlungsmacht, die geholfen habe, sein Geschäft mit digitalen Musikdownloads aufzubauen. Stattdessen müsse Apple nun angesichts einer zunehmenden Zahl von Konkurrenten sein eigenes Angebot modernisieren.

Apples Verhandlungsposition wurde dem Bericht zufolge aber auch die durch zunehmende Verbreitung von Streamingdiensten geschwächt. „Sie waren stets ein Gestalter und kein Antwortender“, zitiert die New York Times den Analysten Toni Sacconaghi von der Investmentbank Sanford C. Bernstein. „Das ist einer der seltenen Fälle, in denen Apple hinterherhinkt und nicht aus einer Position der Stärke heraus agiert.“

Apple arbeite derzeit mit seiner Tochter Beats zusammen an dem Musikstreamingdienst, so die New York Times weiter. Es sei auch eine Erweiterung von iTunes Radio geplant, um Zuhörer mit regionalen Angeboten anzusprechen. Apple versuche außerdem häufiger Alben zum Start exklusiv in iTunes anzubieten.

Die Quellen der Zeitung wollen außerdem erfahren haben, dass Apple die in iOS integrierte Musik-App überarbeitet. Mit der Aufgabe seien aber nicht nur Techniker, sondern auch Musiker beauftragt. Der Nine-Inch-Nails-Frontmann Trent Reznor, zuletzt Chief Creative Officer von Beats, spiele bei der Neugestaltung der App eine entscheidende Rolle.

Dass Apple einen Streamingdienst startet, sieht die New York Times als Notwendigkeit an, da immer mehr Nutzer von Downloads zum Streaming wechselten. Nach Angaben des Branchenverbands Recording Industry Association of America (RIAA) generierten Musikdownloads 2014 in den USA einen Umsatz von 2,6 Milliarden Dollar, 8,5 Prozent weniger als im Jahr davor. Streaming übertraf mit 1,87 Milliarden Dollar zudem erstmals die CD-Verkäufe in den Vereinigten Staaten.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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