Yahoo meldet knapp 2000 Datenanfragen von deutschen Behörden

Yahoo hat eine neue Ausgabe seines halbjährlichen Transparenzberichts vorgelegt. Demnach gingen die weitaus meisten Behördenanfragen im Berichtszeitraum in den USA ein. Aber auch in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien und Taiwan erhielt Yahoo eine vierstellige Anzahl Anfragen.

Der Berichtszeitraum ist nominell Juli bis Dezember 2014. Da aber in den USA eine sechsmonatige Frist für die Veröffentlichung solcher Statistiken gilt, stammen die verwendeten US-Zahlen aus dem vorangegangenen Halbjahr, also Januar bis Juni 2014. Zudem schließen die US-Zahlen keine Anfragen durch Inlands-Geheimdienste ein.

In Deutschland gingen exakt 1910 Anfragen ein, die 2683 Konten betrafen. In 106 Fällen lagen keine Daten vor. 1459 Anträge wies Yahoo zurück, und in 345 Fällen gab es Metadaten heraus. Inhalte wurden in keinem Fall offengelegt. Zum Vergleich: Für die USA meldet Yahoo 4865 Anfragen zu 9752 Konten. In 563 Fällen lagen keine Daten vor, 258 wurden zurückgewiesen, in 2887 Fällen Metadaten herausgegeben und in 1157 auch Nutzerinhalte.

Ähnlich wie Google hat Yahoos Bericht auch eine Zusatzseite für Ersuchen von regierungen, Inhalte zu löschen. Sie ist aber vergleichsweise nichtssagend, da nur acht solche Anträge gestellt wurden. Sie verteilten sich auf die vier Länder Brasilien, Indien, Malaysia und USA. Yahoos Blog-Netzwerk Tumblr veröffentlicht eigene Berichte und wurde daher nicht einbezogen.

Yahoos Chefjurist Ron Bell erklärte, man versuche, so wenig Daten wie möglich herauszugeben. Zum Schutz der Anwender werde Yahoo bis spätestens Jahresende seine E-Mail-Verschlüsselung e2e verfügbar machen. Der Quelltext ist seit Kurzem auf GitHub zur Einsicht verfügbar.

Yahoo hatte wie viele andere Technikfirmen infolge der Enthüllungen Edward Snowdens (ab Juni 2013) damit begonnen, Transparenzberichte zu Behördenanfragen zu veröffentlichen. Der erste erschien im September 2013.

In einer Pflichtmeldung an die US-Börsenaufsicht SEC informiert Yahoo außerdem über ein neues Aktienrückkaufprogramm. Bis zu 2 Milliarden Dollar sollen im Interesse der Aktionäre für den Rückkauf von Anteilen aufgewendet werden. Diese Summe investiert Yahoo zusätzlich zum aktuell laufenden Rückkaufprogramm von November 2013, das bis Dezember 2016 geplant ist und dem noch 726 Millionen Dollar Budget zur Verfügung stehen.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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