Blackberry hat für sein viertes Fiskalquartal 2015 – bis 28. Februar – den zweiten Quartalsgewinn in Folge gemeldet. Mit 4 US-Cent je Aktie (Non-GAAP) übertraf es die Erwartungen der Börse, die einen Verlust in gleicher Höhe vorausgesagt hatte. CEO John Chen kommentierte gegenüber Analysten: „Unser finanzielles Überlegen steht nicht länger in Frage.“
Die Umstrukturierung sei etwa zur Hälfte abgeschlossen, erklärte Chen. Blackberry hatte seine Kosten dramatisch reduziert und seine Ressourcen stärker auf umsatzträchtige Bereiche wie Software und Services für Unternehmen konzentriert, statt im Massenmarkt für Smartphones konkurrieren zu wollen.
Es gelang Blackberry in dem Quartal, 1,3 Millionen Smartphones an den Handel auszuliefern. Die Kunden kauften sogar 1,6 Millionen Geräte, was auf eine Reduktion des Inventars schließen lässt. Der durchschnittliche Verkaufspreis betrug 211 Dollar. Vor allem aber sprach Chen von „ermutigenden“ Verkaufszahlen für die Tastaturmodelle Passport und Classic, die in vielen Märkten etwa seit Jahresanfang erhältlich sind.
90 Prozent der ausgelieferten Geräte waren aktuelle Modelle mit Blackberry 10 als Betriebssystem. Chen zufolge haben 160 Netzbetreiber in 86 Ländern Blackberry-Smartphones im Programm. So breite Unterstützung habe Blackberry seit Jahren nicht mehr gehabt, erklärte er.
Auf dem Mobile World Congress hatte Blackberry diesen Monat zwei weitere Modelle angekündigt – ein günstiges Nur-Touchscreen-Gerät namens Leap und ein noch nicht benanntes Smartphone mit gekrümmtem Rand wie das Samsung Galaxy S6, jedoch mit ausfahrbarer Tastatur. Zusätzlich wird Blackberry sein Engagement für fremde Plattformen verstärken und Funktionen wie seine Sicherheitsdienste und den einheitlichen Nachrichteneingang Blackberry Hub auf Android sowie iOS bringen. Zudem kündigte es eine Partnerschaft mit Google für Android for Work an und arbeitet stärker an Samsung Knox mit. In Zusammenarbeit mit Samsung entsteht auch ein neues Tablet-Angebot.
Mit allen Anpassungen und Abschreibungen betrug der Gewinn 28 Millionen Dollar oder 5 Cent je Aktie. Ein Jahr zuvor hatte Blackberry 423 Millionen Dollar (80 Cent je Aktie) Verlust gemeldet. Der Umsatz fiel mit 660 Millionen Dollar aber deutlich geringer aus als erwartet (786 Millionen Dollar). Die Reserven in Bargeld, Barwerten und kurzfristigen Investitionen betrugen zu Quartalsende 2,88 Milliarden Dollar.
Fürs Finanzjahr 2016 konzentriert sich Chen auf nachhaltige Gewinne. Man wolle jedes Quartal frei verfügbaren Cashflow erzielen und die sinkenden Umsätze stabilisieren. In der zweiten Jahreshälfte hoffe er, die Gerätesparte zunehmend profitabel zu machen.
Die Blackberry-Aktie legte im vorbörslichen Handel um 3,2 Prozent auf 9,60 Dollar zu.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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