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Im Test: MacBook Pro Retina 13 Zoll (2015)

Rein äußerlich hat sich beim neuen Apple MacBook Pro Retina 13 Zoll so gut wie nichts getan. Wie bisher kommt das Gerät in einem eleganten Unibody-Aluminium-Gehäuse. Allerdings sorgen die verbesserten Komponenten im Inneren für eine längere Batterielaufzeit sowie eine höhere Performance.

Apple stattet sein High-End-Notebook mit einer neuen Intel-CPU der fünften Core-i-Generation mit dem Codenamen Broadwell aus. Die Steigerung bei der Rechenleistung fällt im Vergleich zur Vorgängergeneration zwar nur gering aus, dafür erhält aber die Akkulaufzeit eine moderate Steigerung. Außerdem verbaut Apple einen neuen Flashspeicher, der im Vergleich zur Vorgängertechnik eine verdoppelte Transferleistung bietet.

Die wohl größte Neuerung ist aber das neue Force-Touch-Trackpad. Es sieht zwar ähnlich aus und fühlt sich auch ähnlich an wie das bisherige Modell, es verfügt aber über neu eingebaute Drucksensoren. Damit kann man einen Klick überall auf der gesamten Fläche auslösen und erhält eine haptische Rückmeldung. Dass es sich tatsächlich um eine völlig neue Technik handelt, merkt man auch daran, dass sich das Trackpad im ausgeschalteten Zustand anders als bei der bisherigen Variante, nicht durchdrücken lässt.

Das neue MacBook Pro Retina 13 Zoll scheint trotz dem Ausbleiben bahnbrechender Neuerungen der Mac zu sein, für den sich die meisten Apple-Nutzer interessieren. Das liegt vielleicht daran, dass das Pro-Modell die beste Balance aus Preis, Leistung, Akkulaufzeit, Portabilität und Erweiterbarkeit im gesamten Apple-Lineup bietet. In der einfachsten Ausstattung mit 128 GByte Flashspeicher und 8 GByte RAM kostet es 1449 Euro. Das sind immerhin gut 150 Euro mehr als bisher, was auch auf den schwachen Euro zurückzuführen sein dürfte. Schließlich ist das US-Modell im Preis stabil geblieben. Für die Modelle mit größeren Speicher und kräftigerer CPU verlangt Apple 1649 respektive 1999 Euro.

Design & Features

Das Design des 2015er MacBook Pro Retina ist bis auf das neue Trackpad identisch zum Modell aus dem Jahr 2014 und wurde im Grunde auch im Vergleich zum Original von 2012 kaum verändert. Es ist 18 Millimeter dünn und wiegt 1,58 Kilogramm. Damit hat Apple im Gegensatz zu Herstellern wie Dell oder Lenovo an Boden verloren, die mit dem XPS 13 oder dem LaVie Z leichtere und kompaktere 13-Zoll-Geräte mit vergleichbarer Leistung entwickelt haben.

Wer ein leichteres Gerät von Apple bevorzugt, muss zum MacBook Air greifen. Das wiegt mit 1,35 Kilogramm 230 Gramm weniger als das Pro. Der Gewichtsunterschied scheint auf den ersten Blick gering zu sein. Wer aber bisher das Air gewohnt war, wird das schwerere Pro sofort am höheren Gewicht erkennnen. Prozentual sind es immerhin 17 Prozent, das das Pro mehr wiegt als das Air.

Auch die hintergrundbeleuchtete Tastatur kennt man schon vom Vorgänger. Im Gegensatz zum neuen 12-Zoll-MacBook, bei dem Apple das Keyboard dünner, stabiler und präziser gemacht hat, ändert sich an der dennoch guten Tastatur des 13-Zoll-Modells nichts. Mit dem neuen Force-Touch-Trackpad hat Apple dem MacBook Pro aber immerhin eine Neuheit verpasst. Dank vier Drucksensoren in jeder Ecke muss man nicht mehr auf die untere Hälfte des Mauspads drücken, sondern kann die gesamte Fläche nutzen, um einen Klick auszulösen.

Die neue Technik kann außerdem je nach aufgewendeter Kraft zwischen zwei verschiedenen Klicks unterscheiden, die auch ein unterschiedliches haptisches Feedback an den Nutzer zurückgeben. Der kräftigere Klick fühlt sich so an, als würde man einen tatsächlichen Klick ausführen, obwohl das Touchpad in Wahrheit nur etwas nachgibt. Es ist sogar möglich, die Empfindlichkeit des Trackpads zu personalisieren, indem man den benötigten Druck verändert, bei dem ein Klick registriert wird.

Zum Großteil können Anwender durch ein stärkeres Drücken des Mauspads aber nur Kontext-Informationen auf den Schirm holen. Klickt man beispielsweise im Safari-Browser auf ein Wort, wird der zugehörige Wikipedia-Eintrag angezeigt. Bei einer Adresse oder einer Datei im Finder holt die Funktion eine Kartenansicht beziehungsweise eine Vorschau auf den Schirm. Der sonst übliche Sekundärklick mit Zweifingern entfällt in diesen Situationen. Dank der Druckempfindlichkeit können Anwender die Geschwindigkeit beim Vorspulen von Videos in Quicktime oder das Zoomen auf der Karte regeln. Allerdings sind einige der Touch-Gesten wie „Nachschlagen & Datenerkennung“ bisher auf Apple-Anwendungen begrenzt. Mit Firefox funktioniert etwa die Anzeige eines Wikipedia-Eintrags zu einem bestimmten Begriff nicht.

Das haptische Feedback verdeutlicht zudem das Ausführen verschiedener Aktionen. So erhalten Nutzer zum Beispiel beim Ausrichten einer Anmerkung in einem PDF einen kleinen Impuls.

Wer das Trackpad ohne haptisches Feedback nutzen möchte, kann dies auch mit der neuen Variante tun. In den Einstellungen zum Trackpad aktiviert man hierfür einfach die Option „Klick durch Tippen“. Anders als beim MacBook Air steht in dieser Konfigurationsansicht nicht die Frei-Finger-Geste zum Verschieben von Fenstern zur Verfügung. Wer diese nutzen möchte, muss sie unter Bedienungshilfen im Abschnitt Maus & Trackpad – Trackpad-Optionen mit „Bewegen aktivieren“ und „mit drei Fingern bewegen“ einschalten.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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