Telefónica Deutschland hat mit dem Zusammenschluss der UMTS-Netze von O2 und E-Plus begonnen, wie vor einem Monat angekündigt. Kunden eines der beiden Netze können das „nationale Roaming“ automatisch und kostenfrei nutzen.
Die Integration der Funknetze der beiden Mobilfunkanbieter ist die Konsequenz der Fusion von E-Plus und O2 unter dem Dach von Telefónica. Sie betrifft die bei beiden Betreibern vorhandenen 3G-Netze.
Dem Zusammenschluss waren Tests im Gebiet von Altenkirchen und im Raum Augsburg vorausgegangen. Telefónica informiert, weil sie so erfolgreich verlaufen seien, könne es die Netze früher als geplant koppeln. Innerhalb „weniger Wochen“ sollen alle Nutzer davon profitieren, und zwar nicht nur direkte O2- und E-Plus-Kunden, sondern auch die anderer Marken des Konzerns sowie von Partnern, darunter Blau Mobilfunk, Ortel Mobile, Türk Telekom Mobile, Ay Yildiz, Simyo, Base, Fonic und Aldi Talk.
Laut Telefónica wählen sich Endgeräte in Gebieten, in denen das Netz des Anwenders keine Abdeckung bietet, automatisch in das jeweils andere Mobilfunknetz ein. In städtischen Gebieten soll mit dem Zusammenschluss primär eine dichtere Netzversorgung in Gebäuden gewährleistet werden. In ländlichen Regionen steht manchen Nutzern dagegen erstmals eine UMTS-Anbindung zur Verfügung.
Telefónica, Mutterkonzern des Münchner Mobilfunkanbieters O2, hatte im Oktober 2014 etwa 8,6 Milliarden Euro für E-Plus gezahlt. Seine Kaufabsicht gab es aber schon im Juli 2013 bekannt. Mit der Bündelung der UMTS-Netze verspricht sich das Unternehmen Einsparungen in Höhe von über 5 Milliarden Euro.
Von den rund 40.000 Basisstationen sollen durch die Zusammenführung etwa 14.000 eingespart werden. Außerdem will Telefónica in den nächsten drei Jahren 1600 Arbeitsstellen streichen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen etwa 6000 Mitarbeiter und ist – gemessen an den Teilnehmern – Deutschlands größter Mobilfunkprovider.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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