Youtube hat begonnen, Videos standardmäßig mit dem hauseigenen Codec VP9 zu kodieren. Er ermöglicht der Google-Tochter zufolge Videos mit höherer Auflösung, darunter neben HD auch 4K, bei halbiertem Bandbreitenverbrauch. Damit soll der Videodienst mit dem Trend hin zu mehr Videoauflösung auch bei Fernsehern, Monitoren und Bildschirmen von Mobilgeräten Schritt halten.
Seit 2013 waren schon VP9-Videos auf Youtube verfügbar – wenn sie in diesem Format hochgeladen wurden. Jetzt stellt Youtube offenbar auch andere Videos VP9-kodiert bereit, wenn der Client dies unterstützt. Laut Youtube wurden bisher etwa 25 Milliarden Stunden an Videomaterial mit VP9-Kodierung ausgeliefert.
VP9 ist ein offener Codec, den Google zusammen mit dem WebM Project entwickelt. Seine Vorteile gegenüber dem Vorgänger VP8 und rivalisierenden Formaten zeigen sich laut Google besonders bei umfangreichen Video-Daten. „Ununterbrochene 4K-Inhalte können jetzt von einem signifikanten und wachsenden Teil der Youtube-Community gestreamt werden“, heißt es in der Ankündigung. „Die Zahl der hochgeladenen 4K-Videos hat sich im vergangenen Jahr verdreifacht, und VP9 erleichtert uns die Planung für künftige Verbesserungen.“
Der Chrome-Browser für Linux, Mac OS X und Windows unterstützt VP9 bereits clientseitig, ebenso wie einzelne Android-Geräte, darunter das Samsung Galaxy S6, Fernseher und manche Spielkonsolen. Google zufolge haben mehr als 20 Gerätepartner für 2015 Produkte mit dem quelloffenen Codec angekündigt.
Zudem hatte Mozilla Mitte März Version 28 seines Desktop-Browsers Firefox veröffentlicht. Sie kann den Versionshinweisen zufolge Videos, die den Codec VP9 nutzen, ohne Plug-in dekodieren. Zudem unterstützt Firefox nun auch den Audiocodec Opus des Containerformats WebM.
Zugleich könnte die Gründung eines zweiten Patentpools die Einführung des konkurrierenden Codecs HEVC verzögern und ihn teurer machen: High Efficiency Video Coding oder HEVC ist ein alternativer Name für den Videocodec H.265, den hochauflösenden Nachfolger von H.264 (MPEG-4 AVC). Bisher waren viele Marktteilnehmer und Beobachter davon ausgegangen, dass der einzige für mit HEVC komprimierte 4K-Videos in Lizenz zu nehmende Patentpool der der Gruppe MPEG LA ist.
Googles Bestreben mit VP9 ist es, Patenterwägungen rund um Online-Video für alle Beteiligten überflüssig zu machen. Zweifel bestehen allerdings noch, ob VP9 qualitativ gleichwertig mit HEVC ist – und ob tatsächlich keine Patentansprüche dagegen erhoben werden können.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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