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Gefährliche Chrome-Erweiterung späht bis zu 1,2 Millionen Nutzer aus

Das US-Sicherheitsunternehmen ScrapeSentry hat vor einer gefährlichen Chrome-Erweiterung namens Webpage Screenshot gewarnt. Das angebliche Tool zum Erstellen von Bildschirmfotos ist demnach in der Lage, Daten über die Browsernutzung zu sammeln und an eine IP-Adresse in den USA zu schicken. Die Erweiterung wurde rund 1,2 Millionen Mal heruntergeladen.

ScrapeSentry, das seine Kunden vor Datendiebstahl und dem Verlust von geistigem Eigentum schützt, hat die gefährlichen Aktivitäten der Erweiterung bei der Analyse von „ungewöhnlichen“ Traffic-Mustern eines Kunden entdeckt. Eine weitere Untersuchung zeigte dann, dass die Erweiterung Schadcode enthält, der alle Informationen ausspäht, die im Titel von besuchten Websites angezeigt werden.

„Die Auswirkungen für diejenigen, die die Erweiterung heruntergeladen haben, könnten verheerend sein“, sagte Cristian Mariolini, Sicherheitsanalyst bei ScrapeSentry. „Jeder kann sich selbst überlegen, was mit den persönlichen Daten passiert und warum sie an einen Server in den USA geschickt werden, aber ScrapeSentry hat die fundierte Vermutung, dass es keine guten Nachrichten sind.“

Zudem sei es möglich, die Erweiterung jederzeit durch eine Update mit weiteren gefährlichen Funktionen auszustatten, so Mariolini weiter. „Wir würden uns wünschen, dass Google diesen Sicherheitsvorfall mit Vorrang behandelt.“

Inzwischen wurde die Erweiterung tatsächlich aus dem Chrome-Marktplatz entfernt. Ob sie zu den 192 Chrome-Erweiterungen gehört, die Google Anfang des Monats gesperrt hat, ist unklar. Sie waren durch das Einfügen zusätzlicher Werbung, ohne den Nutzer genau über ihr Vorgehen zu informieren, negativ aufgefallen.

Google hat zudem zusammen mit Sicherheitsexperten mehr als 100 Millionen Besuche von Google-Websites analysiert und dabei herausgefunden, dass fünf Prozent der täglichen Besucher mindestens eine unsichere Erweiterung für ihren Browser installiert haben. Bei einem Drittel davon fanden sie sogar vier oder mehr unsichere Erweiterungen.

Trotz strenger Sicherheitskontrollen gelingt es Entwicklern auch immer wieder, gefährliche Android-Anwendungen in den Play Store einzuschmuggeln. Anfang Februar entfernte Google drei Adware-Apps, die sich dadurch auszeichneten, dass sie ihr schädliches Verhalten erst nach Wochen zeigten. Anfänglich funktionierten sie wie beschrieben, sodass sie sich millionenfach verbreiten konnten.

[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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