LinkedIn hat seine bisher größte Übernahme angekündigt: Für 1,5 Milliarden Dollar will es Lynda.com übernehmen, das Online-Kurse anbietet. Die Summe will es zu 52 Prozent in bar und zu 48 Prozent in Aktien aufbringen.
Das Kursangebot von Lynda.com umfasst auch Themen wie Webdesign, Computerprogrammierung, Erstellen von Animationen oder Videoproduktion. Es werden also hauptsächlich berufliche Fähigkeiten vermittelt, von denen LinkedIn erwartet, dass seine 300 Millionen Mitglieder daran interessiert sein könnten.
Das gesamte Angebot beschränkt sich auf die englische Sprache. Zur Palette zählen 3437 Videokurse. Die ersten zehn Tage sind kostenlos, anschließend zahlen Lynda-Nutzer 25 Dollar monatlich oder 250 Dollar jährlich. Ein Premium-Abo kostet 37,50 Dollar monatlich oder 375 Dollar jährlich.
LinkedIn positioniert sich seit Langem als Stellenvermittler und Kontaktbörse. Seine Jobbörse ist im letzten Jahr von 300.000 auf 3 Millionen Stellen angewachsen. Bisher hatte es jedoch keine Versuche unternommen, die von Arbeitgebern geforderten Qualifikationen selbst zu vermitteln.
LinkedIn-CEO Jeff Weiner kommentiert: „Die Mission von LinkedIn und von Lynda.com gehen eindeutig in die gleiche Richtung. Beide versuchen Fachkräftne zu helfen, ihre Aufgaben besser zu bewältigen. Lyndas umfangreiche Bibliothek an Premium-Video-Inhalten ermöglicht Menschen, die für eine Beschleunigung ihrer Karriere benötigten Fertigkeiten zu erwerben.“
LinkedIn plant, Lynda.com in seinen Dienst Economic Graph zu integrieren. Er hat zum Ziel, Menschen, Stellen, Fertigkeiten und Wissen zu korrelieren. Auf die weltweite Wirtschaft angewandt, könne er Talente und Chancen zusammenbringen, glaubt LinkedIn – und Lynda fülle hier eine Lücke. Dazu Weiner: „Es genügt nicht, die Daten zu erforderlichen Qualifikationen zu standardisieren. Es ist auch wichtig, dass wir den Menschen helfen, sich diese Fähigkeiten anzueignen.“
Weitere Details liefert ein Blogbeitrag von Ryan Roslansky, der bei LinkedIn auf globaler Ebene für Inhalte zuständig ist. Er präsentierte das Ziel eines durchgängigen Vorgangs: Ein Nutzer sucht nach offenen Stellen in einer bestimmten Stadt, klickt auf eine interessante Stelle und erfährt auch gleich, wie er sich fehlende Qualifikationen aneignen kann. Auch von seiner Tauschbörse für Präsentationen aus, SlideShare, will LinkedIn auf verwandte Kurse bei Lynda.com verweisen.
Das Business Social Network hofft, den Kauf im laufenden Quartal abschließen zu können. Anschließend will es Lynda.com als eigenständiges Angebot auf eigener Site erhalten. Details zur Integration und Preismodellen für LinkedIn-Mitglieder gibt es noch nicht.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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