Chrome OS kann jetzt Dateien auf Android-Geräten manipulieren

Google hat Chrome OS durch ein Update in die Lage versetzt, Fotos und andere Dateien auf einem über USB verbundenen Android-Smartphone oder -Tablet zu verändern. Es handelt sich noch um eine experimentelle Funktion, wie Google-Mitarbeiter François Beaufort in seiner Vorstellung betont. Entsprechend findet sie sich auch erst in der Developer-Version von Chrome OS.

Um die Funktion zu erproben, müssen Chromebooks also auf den Developer-Channel umgestellt werden – die unstabilste Version des Betriebssystems. Dort getestete Funktionen können, müssen aber nicht in den Beta-Channel und anschließend in die Produktivversion wandern.

Ist sie aktiv, erscheinen über USB angebundene Android-Geräte innerhalb der App „Dateien„. Dort gespeicherte Fotos, Dokumente und andere Dateien lassen sich zwischen Android und Chrome OS hin und her verschieben, umbenennen, ausschneiden und kopieren oder einfügen. Das ist besonders praktisch für mit dem Smartphone erstellte Fotos und Videos.

Diese für Chrome OS neue Funktion besitzt natürlich jedes Gerät mit Linux, Mac OS X oder Windows ohnehin. Mac-Nutzer müssen allerdings zusätzlich die Utility Android File Transfer installieren, da Google das Media Transfer Protocol (MTP) nutzt, das Macs nicht ab Werk unterstützen.

Zugriff auf ein Nexus 5 unter Chrome OS (Screenshot: ZDNet.com)

Dass Google diese Funktion wieder zurückzieht, statt sie zu finalisieren, erscheint unwahrscheinlich, hatte es sich zuletzt doch um zunehmende Interoperabilität von Android und Chrome OS bemüht. Im September machte es erste Android-Apps für Chrome OS verfügbar. Es waren die Sprachlernsoftware Duolingo, die Notizen-App Evernote, das Leselernprogramm Kids Sight Words und Twitters Sechs-Sekunden-Video-Anwendung Vine. Sie laufen unter der App Runtime for Chrome (ARC), die eine Virtuelle Maschine unter Chrome OS einrichtet.

Vor einer Woche erfolgte dann der nächste Schritt: Entwickler können nun beliebige Android-Apps mit ARC unter Chrome OS verfügbar machen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass ARC weiter als Beta gilt und nicht immer stabil laufen muss. ARC ist eine Native-Client-Erweiterung , die eine Virtuelle Maschine unter Chrome OS einrichtet. Somit sollen die Anwendungen in fast nativer Geschwindigkeit lauffähig sein.

[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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