Apple hat bei Musikern nach Exklusivinhalten für seinen Streamingdienst Beats Music angefragt, darunter Florence and the Machine sowie Taylor Swift. Das berichtet Bloomberg. Damit würde das Unternehmen versuchen, Abonnenten anderer Streamigndienste und noch unentschiedene User für sein Bezahlangebot zu gewinnen, dessen Relauch offenbar in den nächsten Monaten ansteht.
Apple hatte Beats vergangenes Jahr für 3 Milliarden Dollar übernommen – sowohl die Kopfhörer-Sparte Beats Electronics als auch den Streamingbereich Beats Music. Letzterer wird laut Bloomberg nach einem Relaunch unter dem iTunes-Label doch die marktüblichen 9,99 Dollar beziehungsweise Euro pro Monat kosten. Zuvor waren 7,99 Dollar schon als wahrscheinlich genannt worden. Dieser Plan ist möglicherweise daran gescheitert, dass die Labels Apple keine Vergünstigungen einräumen wollten.
Um Exklusivinhalte bemühen sich natürlich auch andere Musikangebote. Apple könnte aufgrund der Stärke seiner Marke und aufgrund vergangener Erfolge mit (inzwischen rückläufigen) Musikverkäufen via iTunes aber bessere Chancen als Wettbewerber haben. Vergangenes Jahr hatte der Konzern ein neues Album von U2, Songs of Innocence, mit dem iPhone 6 eingeführt und an alle Nutzer von iTunes verschenkt. Allerdings suchten daraufhin viele iPhone-6-Käufer online nach Wegen, das nicht ihrem Geschmack entsprechende Album zu entfernen.
Zum Zeitpunkt der Übernahme durch Apple hatte das von Rapper Dr. Dre und Musikproduzent Jimmy Iovine gegründete Beats Music 250.000 Abonnenten. Spotify konnte damals 15 Millionen zahlende Abonnenten vorweisen.
Der Relaunch von Beats Music wird zu Apples Entwicklerkonferenz WWDC im Juni erwartet. Der neue Dienst könnte demnach mit iOS 8.4 auf bestehende Geräte kommen. Techcrunch geht davon aus, dass Apple den Streamingdienst über Plattformen hinweg anbieten wird, auch über das Web und unter Googles Mobilbetriebssystem Android. Schon mit iTunes für Windows habe es Nutzer außerhalb seines Geräte-Ökosystems angesprochen, und erst kürzlich habe es eine kostenlose Webversion von iWork auch für Windows-Anwender geöffnet, hieß es. Auch ein Musikstreamingdienst biete ihm die Chance, neue Kunden zu erreichen und später mit exklusiven zusätzlichen Funktionen zum Kauf seiner Hardware zu bewegen.
[mit Material von Joan E. Solsman, News.com]
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