Torvalds stellt Linux-Kernel 4.0 vor

Linus Torvalds hat am Sonntag die Version 4.0 des Linux-Kernels freigegeben. Trotz des schon im Februar angekündigten Schritts von Version 3.19 auf 4.0 handelt es sich Torvalds zufolge eher um ein „kleines“ Release. Es enthalte zwar immer noch mehr als 10.000 Änderungen, es habe aber schon deutlich größere Releases gegeben. Ein solches sei auch die kommende Version 4.1.

Eine Neuerung des Linux-Kernels 4.0 ist die Rückkehr des Live-Patching. Die Funktion erlaubt es, den Kernel zu aktualisieren, ohne dass ein Neustart des Systems erforderlich ist.

„Es gab viel Wirbel um die neue Kernel-Patching-Infrastruktur, aber das war nicht der Grund für die neue Versionsnummer – wir hatten schon viel größere Änderungen in anderen Versionen“, so Torvalds weiter. Die Version 4.0 sei vielmehr eine solide Weiterentwicklung des Kernel-Codes.

Der Quellcode der neuen Kernel-Version steht ab sofort auf Kernel.org zum Download bereit. Nutzer können aber auch warten, bis er in die von ihnen verwendete Distribution integriert wurde.

Das erste Release des neuen Linux-Kernels trägt den Namen „Hurr durr, ich bin ein Schaaf“. Das war das Ergebnis einer Umfrage, an der Torvalds zufolge eigentlich niemand teilnehmen sollte. „5796 Stimmen von Leuten, die nicht einmal die einfachsten Anweisungen befolgen können? Aber was soll’s, ich habe gefragt, also berücksichtige ich die Stimmen.“

Darüber hinaus steht seit dem Wochenende auch eine neue Version der Linux-Distribution Elementary zur Verfügung. Das Freya genannte Release basiert allerdings noch auf dem Linux-Kernel 3.16. Auch die nächste Ubuntu-Version 15.04, die am 23. April erscheinen soll, wird noch nicht mit Kernel 4.0, sondern mit Kernel 3.19 ausgeliefert.

Freya enthält nach Herstellerangaben mehr als 1100 Fixes und Verbesserungen. Unter anderem wurde die Oberfläche überarbeitet, die durch das verwendete Dock am unteren Bildschirmrand an OS X erinnert. Die Vorgängerversion Luna sei mehr als 3 Millionen Mal heruntergeladen worden und damit eines der zehn beliebtesten Open-Source-Betriebssysteme.

[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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