Apple hat eine erste Beta mit dem Build 12H4074d von iOS 8.4 veröffentlicht. Sie enthält eine vollständig neu gestaltete Musik-App. Wie 9to5Mac berichtet, bereitet Apple die App damit auf den Start seines Musikstreamingdiensts im Sommer vor.
Das Design der App hat der iPhone-Hersteller an iTunes für Mac angepasst. Am unteren Bildrand befinden sich nun Tabs für den Zugriff auf die eigene Musik, Wiedergabelisten und iTunes Radio. Ein Wechsel zwischen den Tabs ist auch durch Wischen nach links oder rechts möglich. „Meine Musik“ zeigt als erstes die zuletzt hinzugefügten Titel an, und zwar lokal gespeicherte Songs wie auch Musik in Apples Cloud. Die Songs lassen sich auch nach Name, Künstler, Komponist oder Album sortieren.
Neu ist eine Funktion zur Verwaltung von Liedern in der Warteschlange, wie es auch mit iTunes für OS X möglich ist. Außerdem wird nun beim Wechsel in einen anderen Bereich der App am unteren Bildschirmrand während der Musikwiedergabe ein neuer MiniPlayer angezeigt. Ein Klick auf den MiniPlayer öffnet die Ansicht „Now Playing“, die das Album-Cover laut Apple jetzt „so anzeigt, wie es gedacht ist“. Es nimmt die Hälfte des Bildschirms ein. In der anderen Hälfte finden sich die Bedienelemente wie Wiedergabe, Vor, Zurück, Shuffle und Wiederholen. Von dort aus kann auch direkt ein Musikstream per AirPlay gestartet werden.
Die Suchfunktion steht durch einen Klick auf das Lupen-Symbol nun überall in der App zur Verfügung. Sie findet auch Sender in iTunes Radio, die sich direkt aus der Suche heraus starten lassen. Allerdings ist es laut 9to5Mac derzeit nicht möglich, Sender zu speichern. Stattdessen können Nutzer nach dem Öffnen des iTunes-Radio-Tabs nur zwischen den drei zuletzt gehörten Sendern und den Vorschlägen von Apple wählen – oder eben nach neuen Inhalten suchen.
„Insgesamt ist das Musik-Interface, das Apple in der ersten Entwickler-Beta von iOS 8.4 zeigt, vielversprechend“, lautet das Fazit von 9to5Mac. „Durch die Ähnlichkeit mit iTunes auf dem Mac ist es für viele Nutzer vertraut.“ Apple müsse aber noch einige Dinge verbessern. Der Blog kritisiert unter anderem die wenig intuitive Bedienung von iTunes Radio und die geringe Größe einiger Schaltflächen.
Schon Ende März hatte die New York Times berichtet, dass Apple die Musik-App von iOS für seinen geplanten Streamingdienst überarbeitet. Mit der Aufgabe sollen aber nicht nur Techniker, sondern auch Musiker beauftragt sein. Unter anderem soll der Nine-Inch-Nails-Frontmann Trent Reznor, zuletzt Chief Creative Officer der Apple-Tochter Beats, bei der Entwicklung der App eine wichtige Rolle spielen.
Apple Musikstreamingdienst wird wiederum in direkter Konkurrenz zu Spotify, Rhapsody und Rdio stehen. Laut New York Times wird Apples Angebot jedoch nicht deutlich günstiger sein als des Wettbewerbs, der nahezu durchgängig 10 Dollar pro Monat verlangt. Die Musikindustrie habe sich geweigert, ihre Lizenzgebühren so weit zu senken, dass Apple ein Abonnement für 8 Dollar pro Monat anbieten könne.
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