Yahoo verhandelt angeblich mit dem Geodatendienst Foursquare über eine Übernahme. Das will TechCrunch von mehreren nicht näher genannten Quellen erfahren haben. Die Transaktion hat demnach einen Wert von rund 900 Millionen Dollar.
Über den Stand der Verhandlungen sind sich die Informanten des Blogs allerdings nicht einig. Einer Quelle zufolge steht bereits eine Vereinbarung zwischen dem Internetkonzern und dem New Yorker Start-up. Es müssten nur noch wenige Details ausgehandelt werden. Andere Quellen gaben an, es sei noch keine Einigung erzielt worden.
TechCrunch weist aber auch darauf hin, dass wieder andere Yahoo nahestehende Personen nichts von einem Kaufangebot für Foursquare wussten. „Entweder ist das reine Spekulation, oder nur ein ausgewählter Personenkreis weiß, was passiert“, schreibt TechCrunch. Es verweist auch auf einen Bericht von Recode, dessen Quellen Gespräche zwischen Yahoo und Foursquare dementieren. „Wir berichten jetzt darüber, weil mehrere unserer Quellen bestätigen, was wir gehört haben“, so TechCrunch weiter.
Eine Akquisition von Foursquare erscheint TechCrunch auch deswegen plausibel, weil Yahoo derzeit versucht, sein Suchgeschäft mit neuen Technologien zu verbessern. Yahoo werde zudem als möglicher Herausforderer für die voreingestellte Suchmaschine in Apples Browser Safari genannt. Einen ähnlichen Deal hatte Yahoo im vergangenen Jahr bereits mit Mozilla abgeschlossen, was Yahoo wiederum neue Anteile am US-Suchmarkt einbrachte.
Zudem steht möglicherweise das vor fünf Jahren vereinbarte Suchabkommen zwischen Yahoo und Microsoft vor dem Aus. Es hat zwar eine Laufzeit von zehn Jahren –nach fünf Jahren kann Yahoo allerdings eine Ausstiegsklausel wahrnehmen. Die Beratungen über die Fortführung verlängerten beide Parteien zuletzt bis zum 23. April. „Aber selbst mit einem neuen Microsoft-Deal könnte Foursquare Yahoo helfen, sein Angebot besser von der anderen Suchmaschine zu differenzieren“, argumentiert TechCrunch.
Foursquare hat sich auf lokale Suchergebnisse spezialisiert und liefert Daten zu Orten in der Umgebung eines Nutzers. Das früher in dem Dienst enthaltene Soziale Netzwerk wurde in eine eigene App namens Swarm ausgegliedert. Laut TechCrunch findet sich die Foursquare-App im amerikanischen Apple App Store in der Kategorie Reise-Apps in den Top 25. Swarm hingegen erreiche nur Platz 146 in der Kategorie Social Networking.
Die letzte Finanzierungsrunde über 162 Millionen Dollar habe Foursquare im Februar 2014 abgeschlossen, so TechCrunch weiter. Microsoft hatte damals 15 Millionen Dollar ist das Unternehmen gesteckt. Zudem nutzt Microsoft seitdem die Foursquare-Daten in Bing und Windows Phone.
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