Microsoft und Cyanogen, der Anbieter des gleichnamigen auf Android basierenden Mobilbetriebssystems Cyanogen OS, haben eine strategische Partnerschaft angekündigt. Sie ermöglicht es dem Unternehmen, Microsofts Apps und Services in Cyanogen zu integrieren. Die finanziellen Details der Abmachung wurden jedoch nicht öffentlich gemacht.
„Im Rahmen der Partnerschaft wird Cyanogen Microsofts Consumer-Apps und –Services aus Bereichen wie Produktivität, Messaging, Werkzeuge und cloudbasierte Dienste integrieren und verteilen“, heißt es in einer Pressemitteilung von Cyanogen. Microsoft wiederum werde „native Integrationen unter Cyanogen OS“ schaffen und damit „eine neue Klasse von Erlebnissen“ ermöglichen.
Als Beispiele nennt Cyanogen die Bing-Dienste, also Suche und Karten, Skype, OneDrive, OneNote, Outlook und Microsoft Office. Sie sollen, wie von Cyanogen-CEO Kirt McMaster schon Ende März angekündigt, die typischen Google-Anwendungen wie Maps, Drive und Gmail ersetzen. Auf welchen Browser-Anbieter Cyanogen künftig setzt, ist indes unklar.
„Menschen weltweit nutzen Cyanogens Betriebssystem und beliebte Microsoft-Dienste, um die Dinge auf ihren mobilen Geräten zu erledigen, die ihnen am wichtigsten sind“, sagte McMaster. „Die Partnerschaft mit Microsoft versetzt uns in die Lage, mobilen Nutzern weltweit neue Arten von integrierten Diensten anzubieten.“
Microsoft entwickelt spezielle Versionen seiner Apps auch für andere Android-Varianten. OneNote und Skype hat es beispielsweise für Amazons Fire Phone und Fire-Tablets optimiert.
Darüber hinaus hat Microsoft aber auch Vereinbarungen mit verschiedenen OEMs getroffen. Samsung installiert Apps und Services des Softwarekonzerns auf ausgewählten Smartphones und Business- und Consumer-Tablets. Dell stattet seine Android-Tablets wiederum mit den Office-Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote sowie OneDrive und Skype aus. Zudem sollen in Kürze neue Geräte von JP Sa Couto in Portugal, Datamatic in Italien, DEXP in Russland, Hipstreet in Kanada, QMobile und Pakistan, Tecno in Afrika und Casper in der Türkei mit diesen Microsoft-Angeboten in den Handel kommen. Hierzulande hat das Unternehmen aus Redmond TrekStor als Partner für seine Apps gewonnen.
“Für Microsoft ist das ein Teil der ‘mobile first, cloud first’-Strategie”, sagte Peggy Johnson, Executive Vice President für Geschäftsentwicklung bei Microsoft, im März. Microsoft habe bewiesen, dass es keine Angst habe, über den eigenen Schatten zu springen, um sich selbst “neu zu erfinden“.
Ursprünglich war vermutet worden, Microsoft werde sich auch finanziell an Cyanogen beteiligen. Es gehört aber nicht zu den Unternehmen, die gerade insgesamt 80 Millionen Dollar in das Start-up gesteckt haben. Auch wenn sich Microsoft offenbar aktuell gegen eine Investition entschieden hat, könnte es eine kommende Finanzierungsrunde nutzen, um Anteile an Cyanogen zu erwerben.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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