AMD hat angesichts eines Umsatzeinbruchs und steigender Verluste angekündigt, das Geschäft mit dichten Server-Systemen, also Microservern, mit sofortiger Wirkung einzustellen. Es hatte diesen Markt 2012 durch eine Übernahme von SeaMicro für 334 Millionen Dollar betreten. Im ersten Quartal schreibt es nun insgesamt 75 Millionen Dollar für unveräußerliche Werte ab.
Anders als der große Konkurrent Intel konnte AMD den rückläufigen PC-Markt nicht durch andere Sparten abfangen: Im Bereich Enterprise, Embedded und Semi-Custom ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7 Prozent auf 498 Millionen Dollar zurück. Darüber hinaus belasten hohe Kosten für Forschung und Entwicklung sowie verringerte Einnahmen mit Spielkonsolen das Ergebnis. Zwar kann AMD hier Microsoft, Sony und Nintendo als Kunden nennen, doch Verluste mit der Server-CPU Opteron schmälern den operativen Gewinn in dieser Sparte im Vorjahresvergleich von 85 auf 45 Millionen Dollar.
AMD-Chefin Lisa Su, die dieses Amt im Oktober überraschend übernommen hatte, gab sich optimistisch: „Großartige Produkte herzustellen, Kunden enger zu binden und unser Geschäftsmodell zu vereinfachen ist und bleibt die richtige langfristige Strategie, um AMD zu stärken und unsere finanzielle Performance zu verbessern. Vor dem Hintergrund eines schwierigen PC-Markts konzentrieren wir uns darauf, kurzfristig unsere Ergebnisse zu verbessern und ein stärkeres zweites Halbjahr abzuliefern.“
Su setzt dabei auch auf neue Produkte. Das zweite Quartal 2015 wird ihr zufolge aber noch keine Trendwende bringen: AMD geht davon aus, dass die Umsätze um weitere 3 Prozent sinken.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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