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WhatsApp meldet 800 Millionen aktive Nutzer

WhatsApp-Chef Jan Koum hat auf Facebook neue Daten zur Nutzung des gleichnamigen Messengers bekannt gegeben. Demnach verzeichnet der Dienst nun 800 Millionen aktive Anwender pro Monat. Koum legt dabei Wert auf den Unterschied zwischen registrierten und aktiven Nutzern. Allein in den letzten dreieinhalb Monaten konnte WhatsApp 100 Millionen neue Nutzer hinzugewinnen. Einer Statusmeldung Anfang Januar zufolge hat die Facebook-Tochter zuvor vier Monate für 100 Millionen neue Nutzer benötigt. Durchschnittlich verarbeitet WhatsApp 30 Milliarden Nachrichten pro Tag. Nach Bekanntwerden der Übernahmepläne von Facebook im Februar 2014 musste Messenger-Dienst aber zunächst einen Verlust von Nutzern registrieren. Schon im April vermeldete er allerdings einen neuen Tagesrekord von über 64 Milliarden verarbeiteten Mitteilungen.

Möglicherweise ist der leichte Wachstumsbeschleunigung auf die kürzlich vorgestellte Telefoniefunktion der Android-App zurückzuführen. Bisher enthielt WhatsApp zwar auch schon ein Telefon-Icon, dieses rief aber lediglich die Telefon-App des Smartphones auf. Es fielen also auch normale Mobilfunk-Gesprächskosten an. Mit VoIP hingegen sollten zumindest in einem WLAN durchgeführte Anrufe gratis sein. Für iOS ist die Telefonie-Option von WhatsApp noch nicht umgesetzt. Venturebeat berichtete kürzlich aber von der Facebook-Konferenz F8, dies werde laut Gründer Brian Acton in wenigen Wochen realisiert werden. Auf dem Mobile World Congress 2014 hatte der andere Gründer, Jan Koum, noch angekündigt, Sprachanrufe seien zunächst für Android und iOS vorgesehen, Windows Phone und Blackberry würden später folgen.

Der Messenger-Dienst wird häufig wegen seinem mangelhaften Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer kritisiert. Zuletzt hatten Informatiker der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sich in einer Studie mit dem unzureichenden Datenschutz von WhatsApp auseinandergesetzt. „Ich weiß genau, dass du während der Arbeit chattest!“, bringen sie eine Schwachstelle auf den Punkt. Als grundlegendes Problem machte die Forschergruppe die enge Verknüpfung von Telefonnummer und Nutzeridentität bei Smartphone-Messengern aus. Das sollte es mühelos erlauben, mit anderen Teilnehmern augenblicklich in Verbindung zu treten, ohne eine umständliche Einrichtung oder das formelle Einholen einer Zustimmung. Diese Bequemlichkeit setzt jedoch das Hochladen der vollständigen Adressbücher der Nutzer voraus, um bestimmen zu können, welche Kontakte über den jeweiligen Messenger-Dienst erreichbar sind.

Threema liegt nun für Android, iOS und Windows Phone vor (Bild: Threema).Diese Problematik sowie die WhatsApp-Übernahme von Facbook haben vor allem einige deutsche Nutzer zur Abwanderung veranlasst. Davon konnte der in der Schweiz entwickelte Messenger Threema profitieren. Die auf Verschlüsselung und dem Schutz der Privatsphähre optimierte App hat allein nach Bekanntwerden der WhatsApp-Übernahme durch Facebook seine Nutzerzahl innerhalb von 24 Stunden auf 400.000 verdoppelt. Wenige Wochen später betrug sie 2,8 Millionen. Laut Apple-Bestenliste ist der Krypto-Messenger Threema das meistverkaufte iOS-Programm 2014.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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