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Supportende Windows Server 2003: Wer ruhig schlafen will, migriert

Man kann es drehen und wenden wie man will, aber das Einmotten der Windows Server 2003 steht jetzt endgültig bevor. Keine Ausreden mehr: Wenn Microsoft demnächst keine Patches mehr liefert, ist es mehr als fahrlässig, eine Plattform am Leben zu erhalten, die kaum noch vernünftig gegen Cyber-Attacken zu schützen ist. Hinzu kommt, dass künftige Server und Applikationen nicht mehr mit dem Betriebssystem-Saurier kompatibel sein werden.

In der Vergangenheit hat der Windows Server 2003 offensichtlich gute Dienste geleistet, denn es gibt weltweit immer noch 10 bis 20 Millionen Server, die darunter laufen, und von denen sich ihre Administratoren nur ungern trennen. „Never touch a running system“ mag für sie ein Grund sein. Vielleicht scheuen aber auch viele den Aufwand einer Migration oder wollen die Risiken nicht eingehen, die damit verbunden sind: Datenverlust, Inkompatibilitäten, fehlerhafte Neuentwicklungen. Hier sind einige Gründe, die wir immer wieder von IT-Abteilungen hören, die noch nicht migriert haben. Und ein paar Tipps, wie sie damit umgehen können.

Mihai Morcan, der Autor dieses Gastbeitrags für ZDNet, ist bei Dell Deutschland Leiter des Bereichs Services (Bild: Dell).
  • „Wir haben nicht genug Zeit, die Migration abzuschließen, bevor die Unterstützung von Microsoft endet.“
    Typischerweise braucht eine solche Migration zwischen 100 und 300 Tagen. Es bleibt also genug Zeit. Und wenn die Deadline nicht einzuhalten ist, kann natürlich auch später migriert werden – mit dem Wermutstropfen, dass sich die Microsoft-Unterstützung dann drastisch verteuert: die Kosten verdoppeln sich im ersten und verdreifachen sich im zweiten Jahr nach offiziellem Support-Ende. Je früher die Migration also stattfindet, desto besser.
  • „Wir verfügen über zu wenig Personal- und Budget-Ressourcen.“
    Irgendwann muss einfach migriert werden, weil die Risiken von Cyberangriffen oder Inkompatibilitäten immer höher werden. Und, siehe Punkt 1, mit steigenden Supportkosten verschärft sich die Ausgangslage jeden Tag finanziell. Daher gilt auch hier: je früher, desto besser.
  • „Wir müssen uns mit ganz neuen Aspekten wie Virtualisierung oder Cloud beschäftigen.“
    Die Technologie schreitet voran, und wer sich jahrelang nicht damit beschäftigt hat, muss es zügig nachholen. Es lohnt sich aber, denn das Einsparungspotenzial gerade von Virtualisierungs- und Cloudlösungen ist zum Teil enorm. Was ist zu tun? Am besten die bestehenden Systeme genau unter die Lupe nehmen und die künftigen Unternehmensanforderungen gleich mitdefinieren. Danach kann man, wenn nötig mit Hilfe eines IT-Dienstleiters, entscheiden, welche Lösung oder Lösungen am besten geeignet sind.
  • „Wir haben zu viele selbsterstellte Applikationen auf unseren alten Servern, und die Entwickler haben das Unternehmen schon längst verlassen.“
    Unternehmensbedürfnisse ändern sich, und daher ist es ohnehin schon fast fahrlässig, statische Applikationen jahrelang unverändert zu nutzen. Sie müssen also zweifach angepasst werden: auf die künftige Plattform und hinsichtlich der sich ändernden Anforderungen. Es gibt zwar Tools am Markt, die die Applikationsmodernisierung erlauben. Wer diesen durchaus kniffligen Weg aber nicht gehen will, muss wohl oder übel auf marktgängige Applikationen zugreifen, die aber Windows Server 2003 höchstwahrscheinlich nicht mehr unterstützen werden. So oder so, es führt kein Weg an einer Komplett-Renovierung vorbei.
  • „Wir haben Bedenken, dass unsere bestehende Hardware von einem neuen Betriebssystem nicht unterstützt wird.“
    In diesem Fall sollten IT-Verantwortliche ohnehin über neue Systeme nachdenken, denn die bestehenden sind dann vermutlich schon in die Jahre gekommen. Die Vorteile eines Wechsels hin zu moderner und Standard-basierter Hardware sind unübersehbar: weniger Administration, geringere Energiekosten, verbesserte TCO, problemlose Skalierbarkeit, kein Vendor-Lock-In und vor allem höhere Performance – und damit sogar zufriedenere User. Wer möchte da nicht wechseln?

Ja, eine Migration ist ein substanzielles Investment. Und ja, möglicherweise ist sie auch ein Einschnitt in die bestehende IT. Wer aber ruhig schlafen will, sollte sie so schnell wie möglich angehen.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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