Das modifizierte Suchabkommen zwischen Microsoft und Yahoo enthält eine beiderseitige Ausstiegsklausel. Das steht in einer Börsenpflichtmeldung an die Securities and Exchange Commission (SEC). Nach dem 1. Oktober 2015 kann der Vertrag von beiden Parteien jederzeit schriftlich gekündigt werden.
Vergangene Woche wurde dann ein modifiziertes Abkommen vorgestellt, das Yahoo ermöglicht, auch wieder eigene Suchtechnik in der Praxis einzusetzen. Zudem verkauft nun jeder wieder Suchanzeigen seines eigenen Systems: Microsoft wird künftig exklusiv Anzeigen verkaufen, die über die Bing Ads Platform laufen. In gleicher Weise wird sich Yahoo ausschließlich selbst um seine Anzeigenplattform Gemini kümmern. Die Umstellung soll im Lauf des Sommers erfolgen.
Eine Quelle von News.com berichtet, beide Seiten hätten sich für die neue Ausstiegsklausel ausgesprochen. Sie ermutige zu einem anhaltenden Dialog und verhindere eine einseitige Beunruhigung, hieß es.
Die heutigen CEOs von Microsoft und Yahoo, Satya Nadella und Marissa Mayer, versuchen, ihr jeweiliges Unternehmen für eine mobile Zukunft umzugestalten. Das Suchabkommen hatten noch ihre direkten Vorgänger, Steve Ballmer und Carol Bartz, geschlossen. Vor allem Mayer äußerte immer wieder Kritik an dem Vertrag. So sagte sie 2013: „Einer der Gründe für diese Allianz ist, dass wir zusammen unseren Anteil ausbauen wollen, statt Anteile untereinander auszutauschen. Unser größtes Problem sind zum jetzigen Zeitpunkt Impressions.“
Das modifizierte Suchabkommen billigt Yahoo zudem einen größeren Anteil zu: Es behält künftig 93 Prozent der Umsätze ein, die mit Anzeigen auf seinen Suchseiten gemacht werden. In den ersten fünf Jahren waren es 88 Prozent, seit Februar 90 Prozent gewesen.
Dem 2009 geschlossenen (und 2010 in Kraft getretenen) Vertrag waren damals Übernahme-Überlegungen vorangegangen. 2008 erwägte Microsoft-CEO Steve Ballmer noch einen Kauf von Yahoo für 45 Milliarden Dollar.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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