Darüber hinaus wirkten sich den Marktforschern zufolge politische Spannungen in der EMEA-Region und der starke Dollar negativ auf die Branche aus. Viele Hersteller hätten ihre Preise in lokalen Währungen erhöht, was den Absatz von PCs in Europa abgeschwächt habe.
Die Zahl der verkauften Desktop-Computer schrumpfte um 14 Prozent. Im Notebook-Segment ermittelte IDC ein Minus von 3,6 Prozent. Den daraus resultierenden Anstieg der Lagerbestände stuft IDC allerdings als wenig beunruhigend ein, da der Wert der lagernden Produkte gering und die meisten Produkte zu günstigeren Wechselkursen eingekauft worden seien.
IDC weist aber auch auf regionale Unterschiede hin. In Zentral- und Osteuropa brach der Markt zwischen Januar und März um 23 Prozent ein. Im Mittleren Osten und Afrika betrug das Minus 10 Prozent. In Westeuropa gaben die Verkäufe hingegen nur um 2 Prozent nach.
In den kommenden Quartalen rechnet IDC nicht mit einer Besserung. „Es gibt zwar einige Erwartungen an eine Wiederbelebung des Markts durch die neue CPU-Plattform und Betriebssysteme in den kommenden Quartalen, der starke Dollar wird sich aber negativ auf die IT-Budgets auswirken, da die Preise in lokalen Währungen gestiegen sind und weiter steigen werden“, sagte Chrystelle Labesque, Associate Director des Bereichs EMEA Personal Computing bei IDC. „Verbraucher und IT-Manager müssen entscheiden, ob sie ihre Käufe verschieben oder ihre Budgets anpassen oder bei ihrer Auswahl Kompromisse eingehen.“
Hewlett-Packard liegt mit 4,7 Millionen verkauften PCs (plus 0,1 Prozent) und einem Marktanteil von 23,2 Prozent weiterhin vor Lenovo. Das chinesische Unternehmen verkürzte seinen Abstand zu HP jedoch deutlich. Seinen Marktanteil verbesserte es mit einer Steigerung seiner Absatzzahlen um 19,8 Prozent auf 20,4 Prozent. Damit trennen HP und Lenovo nur noch 2,8 Punkte. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 5,6 Punkte.
Dell, Acer und Asus mussten hingegen deutliche Einbußen hinnehmen. Dells Verkäufe schrumpften um 10,1 Prozent auf 2,2 Millionen Einheiten. Acer lieferte nur noch 1,7 Millionen PCs aus, was einem Minus von 16,4 Prozent entspricht. Asus setzte im ersten Quartal 8,7 Prozent weniger PCs ab als im Vorjahreszeitraum.
PC-Verkäufe in EMEA im ersten Quartal laut IDC (Absatzzahlen in Millionen Stück) | |||||
Anbieter | Verkäufe 1. Quartal 2014 | Marktanteil | Verkäufe 1. Quartal 2015 | Marktanteil | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|---|---|---|---|
HP | 4,702 | 21,4 % | 4,708 | 23,2 % | 0,1 % |
Lenovo | 3,457 | 15,8 % | 4,141 | 20,4 % | 19,8 % |
Dell | 2,453 | 11,2 % | 2,205 | 10,9 % | -10,1 % |
Acer | 2,106 | 9,6 % | 1,760 | 8,7 % | -16,4 % |
Asus | 1,918 | 8,7 % | 1,751 | 8,6 % | -8,7 % |
Andere | 7,306 | 33,3 % | 5,689 | 28,1 % | -22,1 % |
Gesamt | 21,942 | 100,0 % | 20,254 | 100,0 % | -7,7 % |
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