Yahoo enttäuscht mit schwachem Ergebnis im ersten Quartal

Yahoo hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015 ein enttäuschendes Ergebnis abgeliefert. Wie aus der gestern nach Börsenschluss in New York vorgelegten Bilanz hervorgeht, erzielte der Internetkonzern lediglich einen GAAP-Nettogewinn von 21 Millionen Dollar, nach 312 Millionen Dollar im Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Umsatz ohne Traffic Acquisition Costs (TAC), die das Unternehmen an seine Partner abführen muss, sank im Jahresvergleich von 1,087 auf 1,043 Milliarden Dollar.

Der bereinigte GAAP-Nettogewinn pro Aktie brach von 0,29 Dollar im ersten Quartal 2014 auf nun 0,02 Dollar ein. Auf Non-GAAP-Basis ergibt sich ein Rückgang von 0,38 auf 0,15 Dollar.

Damit konnte Yahoo die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Die Wall Street hatte mit einem Aktiengewinn von 0,18 Dollar bei Einnahmen von mindestens 1,055 Milliarden Dollar gerechnet. Entsprechend fiel der Kurs der Yahoo-Aktie im nachbörslichen Handel um rund 2 Prozent, nachdem das Papier den gestrigen Handelstag mit einem Minus von 0,37 Prozent bei 44,49 Dollar beendet hatte. Vor dem heutigen Handelsbeginn in New York legte der Kurs aber wieder zu und stand gegen 10.30 Uhr rund 0,4 Prozent im Plus bei 44,67 Dollar.

Hauptgrund für die enttäuschenden Zahlen war ein Rückgang des Geschäfts mit Displayanzeigen um 7 Prozent auf 381 Millionen Dollar ohne TAC. Zwar konnte Yahoo gegenüber dem Vergleichsquartal etwa 29 Prozent mehr Anzeigen verkaufen, aber zu einem um rund 17 Prozent günstigeren Preis. Deutlich besser entwickelt sich das Mobilgeschäft. Hier verbuchte das Unternehmen ein Plus von 61 Prozent auf 234 Millionen Dollar.

Zur Vorstellung der Quartalszahlen wiederholte CEO Marissa Mayer, dass man sich derzeit in einer Phase des Umbruchs befinde: „In der nächsten Phase der Transformation werden wir uns darauf konzentrieren, unser GAAP-Umsatzwachstum zu beschleunigen, während wir zugleich unsere Margen und Kosten anpassen.“

Ein Weg soll ein Ausbau des Suchgeschäfts sein, das Yahoo einst groß gemacht hat. In diesem Bereich konnte Mayer nun auch erste Erfolge vermelden. So stieg der mit Suche erzielte GAAP-Umsatz im ersten Quartal um 20 Prozent auf 532 Millionen Dollar. Darin ist aber auch der über Mozillas Firefox generierte Traffic-Umsatz enthalten. Ohne TAC ergibt sich ein minus von 3 Prozent auf 432 Millionen Dollar.

Durch ein vergangene Woche modifiziertes Suchabkommen mit Microsoft erhält Yahoo neuerdings 93 statt 90 Prozent der Werbeumsätze auf seinen Suchseiten. Außerdem kann es künftig flexibler agieren und wieder mit eigener Suchtechnik experimentieren, da es nicht mehr ausschließlich Ergebnisse und Anzeigen von Microsofts Bing ausliefern muss.

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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