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Container-System angekündigt: VMware wird Linux-Distributor

VMware hat mit Lightwave ein quelloffenes Container-System sowie mit Photon eine containerfreundliche Linux-Distribution angekündigt. Lightwave wird unter einer Apache-Lizenz stehen. Der vollständige Code liegt derzeit allerdings noch nicht vor.

VMware hatte letztes Jahr Unterstützung von Docker-Containern eingeführt. Auch wenn ihm vorgeworfen wird, für seinen Bare-Metal-Hypervisor ESX Linux-Code zu nutzen, diesen aber nicht weiterzugeben, wie unter der GPLv2 vorgesehen, ist Linux also kein neues Feld für den Virtualisierungsspezialisten. Für Lightwave legt er die Messlatte allerdings sehr hoch: „Lightwave wird die branchenweit erste Container-Identitäts- und Access-Management-Technologie sein, die unternehmenstaugliche Sicherheitskompetenzen auf nativ in der Cloud laufende Anwendungen ausweitet.“ Dazu verwende es „eine neue Schicht Container-Sicherheit, über die Isolierung von Containern hinweg, was Unternehmen in die Lage versetzt, Zugangskontrollen und Identitätsmanagement über die gesamte Infrastruktur und denn Applikationsstack hinweg durchzusetzen, was alle Stufen der Applikationsentwicklung einschließt.“

Im Detail verspricht VMware ein zentrales Identitätsmanagement mit Single Sign-On, das Namen und Passwörter, Token und Zertifikate unterstützt. Mandantenfähigkeit soll dafür sorgen, dass eine Vielzahl Anwendungen (und Teams) eines Unternehmens unter Project Lightwave laufen können.

VMware sagt Unterstützung offener Standards zu, darunter Kerberos, LDAP 3.0, SAML, X.509 und WS-Trust. Lightwave ist ihm zufolge für Interaktion mit anderen standardbasierten Rechenzentrumstechniken ausgelegt. Die unterstützten Containerformate sind Docker, CoreOS Rocket und Pivotal Garden.

Basis des Systems ist aber Photon, eine auf die nötigsten Kernkomponenten beschränkte Linux-Distribution von VMware. Sie ist nicht nur – wie CoreOS, Red Hats Project Atomic oder Snappy Ubuntu Core – für Container ausgelegt, sondern auch für VMware vSphere und VMware vCloud Air. Firmen können also Container und Virtuelle Maschinen nebeneinander auf Photon einsetzen. In Virtuellen Maschinen laufende Container liefern zudem eine zusätzliche Isolierung.

Photon wird nicht nur Lightwaves Containertechnik und Sicherheitsvorkehrungen unterstützen, sondern auch Red Hat RPM für imagebasierte Versionierung und Suses yum-kompatibles, paketbasiertes Lifecycle-Management-System.

Photon liegt ab sofort als Technology Preview bei GitHub vor. Es kann unter Ubuntu 14.04 oder höher kompiliert werden. Für Lightwave hat VMware zwar ebenfalls ein GitHub-Repository angelegt, dieses enthält aber noch keinen Code.

Die gängige Ansicht lautet, Container machten Virtualisierung überflüssig. Ähnlich wie jetzt VMware hatte hingegen unlängst Microsoft erklärt, nach seiner Auffassung schaffe Virtualisierung eine zusätzliche Isolationsschicht, was besonders Firmen entgegenkommen dürfte. Sein Hyper-V werde den Container und nicht das gesamte Betriebssystem virtualisieren. Das sei auch für den Einsatz von Containern in mandantenfähigen Umgebungen nützlich. Microsofts Pendant zu Photon ist der Nano-Server-Modus von Windows Server 2016.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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