Categories: CloudRechenzentrum

IBM eröffnet weiteres Softlayer-Rechenzentrum in den Niederlanden

IBM hat innerhalb von zehn Monaten das dreizehnte neue Rechenzentrum eröffnet. Es ist zugleich das zweite in den Niederlanden und für das Public-Cloud-Angebot Softlayer bestimmt. Weitere europäische Standorte von IBM-Rechenzentren sind Frankfurt, London und Paris.

Die Anlage befindet sich in Almere, unweit von Amsterdam. Wie schon im ersten niederländischen IBM-Rechenzentrum und seinen anderen in Europa stehen dort rund 8000 Server. Unter anderem hofft IBM, EU-Kunden so eine weitere Option für Redundanz und Disaster Recovery bieten zu können, ohne dass ihre Daten die Union verlassen.

IBMs IaaS-Angebot Softlayer rivalisiert mit Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud Platform. Zugleich ermöglicht es dem Konzern, Kunden Hybrid-Cloud-Lösungen anzubieten – also durch Infrastrukturdienste deren eigene Rechenzentren zu ergänzen. Als IBM diese Woche Quartalszahlen meldete, stellte es Hybrid Cloud als Schwerpunkt heraus. Cloud Services sorgten demnach für eine jährliche „Run Rate“ von 3,8 Milliarden Dollar – gegenüber 2,3 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Vergangenes Jahr hatte IBM angekündigt, weltweit 15 neue Rechenzentren zu schaffen. Dafür stellte es 1,2 Milliarden Dollar bereit. Eine ähnliche Summe kündigte es zudem für die Kommerzialisierung von Watson an, und in den Ausbau der neuen Sparte Internet der Dinge (IoT) steckt es 3 Milliarden Dollar.

Als Spätankömmling im Public-Cloud-Bereich hatte IBM sich mit einer Übernahme von Softlayer für 2 Milliarden Dollar im Jahr 2013 auf die Überholspur begeben. Es geht davon aus, dass dieser Markt 2020 ein Volumen von 200 Milliarden Dollar haben wird.

US-Unternehmen haben zuletzt zunehmend europäische Rechenzentren geschaffen, um Kunden entgegenzukommen, die Überwachung und Zugriff durch Geheimdienste in den USA fürchten. So unterhält Google ebenfalls ein Rechenzentrum in den Niederlanden, für dessen Stromversorgung es jüngst 600 Millionen Euro in einen lokalen Windpark pumpte. Ein ähnliches Exklusiv-Abkommen mit einem Ökostromanbieter traf es für seine Anlage im finnischen Hamina.

Apple baut derzeit für etwa 1,7 Milliarden Euro Rechenzentren in Dänemark und Irland, die 2017 ans Netz gehen sollen. Amazon Web Services‘ jüngster Neubau steht in Frankfurt, und Microsoft Azure ist in Irland sowie den Niederlanden vertreten. Ob allerdings eine Datenspeicherung in Europa ausreicht, um Zugriffe von US-Behörden auf europäische Kundendaten von US-Unternehmen zu verhindern, muss sich am Präzedenzfall Microsoft erst noch erweisen.

Loading ...

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

6 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

7 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

7 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

7 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

10 Stunden ago