Categories: InnovationWearable

Tim Cook: Alle Berechnungen unserer Komponentenkosten sind unzutreffend

Apple-CEO Tim Cook hat anlässlich der jüngsten Quartalszahlen vorliegende Berechnungen der Komponentenkosten für Apple-Produkte als unzutreffend zurückgewiesen. Schon in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen merkte er an, dass Apples Gewinnspanne bei der Watch für das Unternehmen unterdurchschnittlich sei. Darauf weist Macrumors hin.

Für die Watch habe er noch keine solchen Berechnungen gesehen, sagte Cook demnach, „aber im allgemeinen gibt es Kostenrechnungen zu unseren Produkten, die sich weit von der Realität unterscheiden. Ich habe noch nie eine gesehen, die auch nur annähernd zutrifft.“

Dass der Gewinn bei einem neuen Produkt wie der Watch niedriger liegt als gewohnt, hält Cook für „intuitiv“. Das erste Quartal eines neuen Produkts sei immer „eine Lernphase“. Die Watch ist Apples erste neue Produktkategorie unter Cooks Führung.

Eine Schätzung zur weiteren Entwicklung wollte der Apple-CEO nicht abgeben. Er bestätigte aber, dass die Gewinnspanne steigen könnte, indem die Komponenten für Apple billiger werden.

Über Apples iPad Air 2 hieß es beispielsweise im Herbst 2014, seine Herstellung koste 275 bis 358 Dollar. Das besagte eine Aufstellung von IHS. Der US-Ladenpreis des Produkts beträgt 499 bis 929 Dollar. Und die Komponenten für ein iPhone 6 zum Ladenpreis von 649 Dollar kosten ungefähr 200 Dollar, was Apple eine Bruttomarge von 69 Prozent verschafft – ebenfalls laut IHS iSuppli. Freilich sind darin sämtliche Kosten für Entwicklung, Services und Software, Marketing und Vertrieb nicht eingerechnet.

Es zähle aber etwas ganz anderes, die Apple Watch sei nämlich „absolut unglaublich“, sagte Cook, sie enthalte zahlreiche neue Funktionen und Innovationen. Apple passe sich auch langsam der hohen Nachfrage nach dem Produkt an. „Ich glaube, dass wir in einer guten Position sind. Irgendwann gegen Ende Juni werden wir voraussichtlich damit anfangen können, die Apple Watch in weiteren Ländern anzubieten. Das ist der aktuelle Plan.“

Nach Zahlen der Marktforschungsfirma Slice Intelligence hat Apple bisher weniger als 400.000 Watch-Exemplare ausgeliefert. Weitere 547.000 Uhren seien für eine Lieferung zwischen 27. April und 11. Juni eingeplant, heißt es – und somit nur 22 Prozent aller Vorbestellungen. Insgesamt soll Apple 3 Prozent der Vorbestellungen im April und 28 Prozent im Mai ausliefern. Ein weiteres Prozent ist demnach schon jetzt für Juni angekündigt.

Tipp: Kennen Sie die größten Technik-Flops der IT-Geschichte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 14 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago