Der E-Mail-Dienst SendGrid hat bestätigt, dass ein Unbekannter kürzlich das Konto eines Mitarbeiters kompromittiert hat, um sich Zugriff auf mehrere interne Systeme des US-Unternehmens zu verschaffen. Die insgesamt drei Angriffe fanden demnach im Februar und März statt. Betroffene Nutzer hat SendGrid nun aufgefordert, ihre Passwörter zu ändern.
SendGrid zufolge gibt es jedoch keine forensischen Beweise dafür, dass die Daten auch tatsächlich abgerufen wurden. Trotzdem hat das Unternehmen nicht nur die Passwörter seiner Kunden zurückgesetzt, sondern auch 600 Kunden aufgefordert, neue digitale Signaturen (DomainKeys Identified Mail, DKIM) auszustellen, die zur Sicherstellung der Authentizität von E-Mail-Absendern verwendet werden.
Anfang des Monats hatte SendGrid bereits eine gegen einen einzelnen Kunden gerichtete Attacke gemeldet. Laut New York Times handelte es sich um die Bitcoin-Börse Coinbase. Das Coinbase-Konto nutzten die unbekannten Täter, um massenhaft Spam-E-Mails zu verschicken.
Eine weitere Untersuchung des Vorfalls durch das Sicherheitsunternehmen FireEye habe jedoch gezeigt, dass der Angriff weitreichender war als zuerst gedacht, räumt nun David Campbell, Chief Security Officer von SendGrid, in einem Blogeintrag ein. Er kündigte zudem weitere Sicherheitsmaßnahmen wie die Einführung einer Zwei-Schritt-Authentifizierung an.
SendGrid hat sich auf die Versendung von Massen-E-Mails spezialisiert. Laut seiner Website verschickt es jeden Monat für seine 180.000 Kunden rund 14 Milliarden E-Mails. Die Technik des Unternehmens soll verhindern, dass die elektronischen Mailings beispielsweise von Spam-Filtern blockiert werden.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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