Twitter hat gestern früher als geplant seine Bilanz (PDF) für das erste Quartal vorgelegt. Das Unternehmen reagierte damit auf zuvor durchgesickerte Details, die offenbar von seiner Investor-Relations-Website stammten. Da die Zahlen weder den eigenen Prognosen noch den Erwartungen der Wall Street entsprachen, brach der Kurs der Twitter-Aktie unverzüglich um rund 6 Prozent ein.
Das Misstrauen der Anleger wurde offenbar durch einen Quartalsverlust von 162 Millionen Dollar oder 0,25 Dollar je Anteilsschein ausgelöst. Im ersten Vierteljahr 2014 hatte Twitter einen Fehlbetrag von 132 Millionen Dollar gemeldet. Der Non-GAAP-Verlust erhöhte sich von 183.000 auf 46,5 Millionen Dollar oder 0,07 Dollar je Aktie. Damit war er fast doppelt so hoch wie das von Analysten vorausgesagte Minus von 0,04 Dollar je Aktie. Auch der Umsatz, den Twitter gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 74 Prozent auf 436 Millionen Dollar steigerte, blieb hinter den erwarteten 456,5 Millionen Dollar zurück.
Das gilt auch für die Prognose für das laufende zweite Fiskalquartal. Twitter rechnet nun mit 470 bis 485 Millionen Dollar, die Analysten mit 538 Millionen Dollar. Außerdem senkte Twitter seine Jahresumsatzprognose auf 2,17 bis 2,27 Milliarden Dollar. Vor knapp drei Monaten war es noch von bis zu 2,35 Milliarden Dollar ausgegangen.
Auch bei den monatlich aktiven mobilen Nutzern hatten die Analysten dem Mikroblogging-Dienst ein größeres Wachstum zugetraut. Nach Unternehmensangaben griffen im ersten Quartal monatlich rund 241,6 Millionen Menschen mit Smartphone oder Tablet auf Twitter zu. Die Zahl aller monatlich aktiven Nutzer erhöhte sich jedoch wie erwartet auf 302 Millionen.
Seine Werbeeinnahmen steigerte Twitter um 72 Prozent auf 388 Millionen Dollar. 89 Prozent davon generierte es mit mobilen Anzeigen.
Darüber hinaus hat Twitter die Akquisition von TellApart bekannt gegeben. Das Unternehmen bietet Marketing-Technik für Einzelhändler und E-Commerce. Es kombiniert unter anderem dynamische Produktanzeigen mit E-Mail-Marketing, um Nutzer über verschiedene Geräte hinweg anzusprechen. Twitter könnte TellApart nutzen, um seine Anzeigenverkäufe zu steigern.
Sein Werbegeschäft will Twitter außerdem durch eine Partnerschaft mit DoubleClick stärken. Werbetreibende können laut Marketing Land künftig über den DoubleClick Bid Manager gesponserte Tweets kaufen und den Erfolg ihrer Anzeigen anhand von Aufrufen und anderen Aktionen auf Twitter nachverfolgen.
[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]
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