Der chinesische Internetkonzern Tencent hat seinen Android-Fork TOS+ verfügbar gemacht. Das meldet The Next Web. Es soll vor allem auf Smart Devices wie Fernsehern und Smartwatches zum Einsatz kommen, aber auch auf VR-Brillen. Gerätehersteller und Entwickler können es einsetzen, wenn sie Tencent am Umsatz beteiligen: Das OS schließt ein Bezahlsystem ein.
Wie der Name andeutet, handelt es sich um eine Weiterentwicklung des existierenden Android-Forks TOS, der primär für Smartphones gedacht ist. Konkrete Endgeräte gibt es bisher nicht, laut cnbeta.com interessieren sich Huawei, Lenovo, Qualcomm und ZTE für TOS+.
Android ist in China trotz iPhone-Begeisterung das führende Mobilbetriebssystem. Da Google in der Volksrepublik nicht aktiv ist, gibt es jedoch keinen lokalen Google Play Store. Davon profitierten vor allem alternative App Stores, die zugleich als beträchtliche Gefährdung gelten. In einem nächsten Schritt entwickeln nun Firmen wie Alibaba (mit Yun OS) und Xiaomi (mit MIUI) eigene Forks des Betriebssystems.
Alibaba hatte im Februar umgerechnet 590 Millionen Dollar in den ebenfalls aus China stammenden Smartphone-Hersteller Meizu investiert. YunOS heißt im Hochchinesischen so viel wie Cloud OS. Es wird von seiner Tochter Alicloud programmiert und auch als Aliyun OS bezeichnet. Es rückt cloudbasierte Dienste für Datenspeicherung, Messaging und Fotos in den Mittelpunkt, die entsprechend leicht zwischen Geräten zu synchronisieren sind. Zu seinen Schattenseiten wird eine Reihe Raubkopien von Android-Apps im Aliyun App Store gezählt.
Einen Android-Fork namens Oxygen OS hat auch das chinesische Unternehmen OnePlus entwickelt, das mit seinem Modell One dafür bekannt geworden war, CyanogenMod einzusetzen. Die erste Version erwies sich allerdings noch als extrem fehlerbehaftet. Seinerseits hat Cyanogen die Zusammenarbeit mit OnePlus gerade beendet.
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