Microsoft hat auf seiner Entwicklerkonferenz Build angekündigt, Windows 10 für Anwendungen konkurrierender Plattformen zu öffnen. Android- und iOS-Entwickler sollen ohne großen Aufwand in die Lage versetzt werden, ihre Apps für Windows 10 anzupassen und im Windows Store zu veröffentlichen. Im Fall von Android erhält Windows 10 sogar eine Funktion, die das Android Open Source Project (AOSP) als Subsystem ausführt.
Für iOS-Apps hat Microsoft einen Objective-C-Compiler entwickelt, der es Entwicklern erlaubt, ihre Anwendungen neu zu kompilieren, damit sie unter Windows 10 laufen. Der Compiler steht ihnen ab sofort zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil für Entwickler ist, dass die an Windows 10 angepassten Android- und iOS-Apps auch spezielle Windows-Funktionen unterstützen. Als Beispiele nennt Microsoft die Integration von Cortana und Xbox Live. Sie lassen sich um In-App-Käufe erweitern und unterstützen auch Live-Kacheln.
„Die Idee ist, mit Ihrer vorhandenen Code-Basis zu starten und sie dann auszubauen“, sagte Myerson. Allerdings positioniert Microsoft die Apps der Android- und iOS-Entwickler nicht für die Desktop-Version von Windows 10, da die meisten der für ARM-Prozessoren entwickelten Programme die Eingabe per Maus und Tastatur nicht unterstützen.
Stattdessen geht es dem Softwarekonzern darum, mit Windows 10 die App-Lücke zu schließen. Ende September 2014 gab es laut Microsoft rund 340.000 Apps für Windows Phone. Nutzer von Android- und iOS-Geräten konnten zu dem Zeitpunkt in ihren jeweiligen Marktplätzen jedoch zwischen 1,3 Millionen Anwendungen wählen.
Die jetzt vorgestellten Neuerungen sollen das Interesse von Android- und iOS-Entwicklern wecken, auch für die Windows-Plattform zu arbeiten, um neue Kunden zu gewinnen. Dazu soll auch die Universal App Platform beitragen, die Microsoft im März als „Obermenge von WinRT“ bezeichnet hatte. WinRT wiederum ist die Laufzeitumgebung von Windows 8 und Windows RT. Universal Apps sollen auf allen Versionen des Betriebssystems laufen und auf allen Gerätetypen – von PCs und Notebooks über Smartphones bis hin zur Xbox.
Darüber hinaus erlaubt Microsoft künftig auch .NET- und Win32-Anwendungen im Windows Store. Mithilfe von Microsofts Virtualisierungstechnik App-V sollen sie auch in einer Sandbox innerhalb eines Virtualisierungs-Containers ausgeführt werden. Angesichts von laut Microsoft 16 Millionen Win32- und –NET-Apps, die monatlich benutzt werden, könnte sich die Zahl der Anwendungen im Windows Store schon bald deutlich erhöhen.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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