Microsoft hat auf seiner an IT-Profis gerichteten Veranstaltung Ignite in Chicago weitere Einzelheiten dazu verraten, wie es Nutzer von Windows 10 im Rahmen seiner „Windows as a Service“-Strategie mit neuen Funktionen und Fixes versorgen wird. Mit „Windows Update for Business“ will es mit dem kommenden Betriebssystem auch einen neuen Update- und Wartungsmechanismus einführen.
Schon im Januar hatte Microsoft angedeutet, dass es Updates und Fixes für Windows 10 auf mehrere Arten und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit für verschiedene Kundenkreise verfügbar machen wird. Auf der Ignite erläuterte es nun konkreter, wie dies vonstattengehen soll.
Verbraucher, die auf Windows 10 umsteigen, werden über den Lebenszyklus ihres Geräts hinweg regelmäßig kostenlos mit allen neuen Funktionen, Sicherheitsupdates und anderen Fixes für das Betriebssystem versorgt. Was genau unter dem „Lebenszyklus ihres Geräts“ zu verstehen ist, ließ Microsoft jedoch offen. Fest steht aber, dass Verbraucher keine Wahl haben werden, welche Updates sie erhalten und welche nicht. Sie werden alle automatisch via Windows Update beziehen. Diese Gruppe Windows-10-Anwender versorgt Microsoft über den Current-Zweig.
Enterprise-Kunden von Windows 10 sollen hingegen die Möglichkeit haben, nur Sicherheitsupdates zu beziehen und keine neuen Funktionen. Dies sieht Microsoft im Rahmen des „Long Term Servicing“-Zweigs von Windows 10 vor. Unternehmen werden auch das Tempo bestimmen können, mit dem ihre Mitarbeiter Sicherheitsaktualisierung über bestehende Update-Mechanismen wie System Center Configuration Manager, Enterprise Mobility Suite und Windows Server Update Services (WSUS) erhalten.
Es gibt aber noch eine weitere Gruppe Windows-10-User: Diejenigen, die bei der Arbeit keine geschäftskritischen Geräte oder Anwendungen nutzen. Sie sollen neue Funktionen, Sicherheitsupdates und andere Fixes für Windows 10 Pro und Windows 10 Enterprise ebenfalls kostenlos erhalten, aber mit gemäßigter Geschwindigkeit. Die Verteilung erfolgt über den neuen Windows Update for Business Service.
Mit Windows Update for Business verspricht Microsoft IT-Profis mehr Kontrolle darüber, wie und wann neue Funktionen und Fixes ihre Nutzer erreichen. Sie können entscheiden, an welche Rechner Updates als erstes ausgeliefert werden und welche erst später damit versorgt werden. Außerdem sind sie in der Lage, Patches mittels Peer-to-Peer-Verfahren an Zweigstellen oder Standorte mit limitierter Bandbreite zu verteilen. Zugleich lassen sich die Updates über Verwaltungswerkzeuge wie System Center und Enterprise Mobility Suite einspielen.
Bisher hat Microsoft keine konkreten Angaben dazu gemacht, wie lange es neue Funktionen, Sicherheitsupdates und andere Fixes für Windows 10 bereitstellen wird. Im Januar erklärte es lediglich, dass Nutzer des „Long Term Servicing“-Zweigs von Windows 10 für die Dauer des Mainstream Supports (fünf Jahre) und Extended Supports (weitere fünf Jahre) Sicherheitsaktualisierungen erhalten werden.
Von seiner neuen Update-Strategie erhofft sich Microsoft offenbar mehr Systeme auf dem neuesten Stand und damit zufriedenere und besser geschützte Kunden. Aktuell veröffentlicht es an jedem zweiten Dienstag eines Monats eine Reihe von Patches, die Privat- und Geschäftskunden je nach Bedarf sofort oder erst später einspielen können. Laut Terry Myerson, Chef von Microsoft Operating Systems Group, verbessert das neue Verteilungsverfahren zusammen mit vorherigen Tests die Qualität und Auslieferung. Mit Windows Update und Windows Update for Business würden Windows-10-Patches kumulativ und in der richtigen Reihenfolge installiert.
Außerdem will sich Microsoft mit seiner proaktiven Update-Strategie für Windows 10 offensichtlich von Google unterscheiden. „Im Gegensatz zu Google, das für seine Android-Geräte keine Sicherheitsupdates ausliefert und somit Geschäfts- wie Privatkunden einem Risiko aussetzt, wird Microsoft regelmäßig Aktualisierungen für Windows 10 verteilen, um es so sicher wie möglich zu machen“, sagte Myerson.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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