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Stadtrat Mountain View verweigert neuer Google-Zentrale Genehmigung

Der Stadtrat von Mountain View in Kalifornien hat vergangene Nacht Google den Zugriff auf eine rund 20 Hektar großes Grundstück zum Bau einer futuristischen neuen Zentrale verweigert. Das berichtet das Silicon Valley Business Journal. Stattdessen erteilte die Stadt dem Social Network LinkedIn die Erlaubnis, auf zwei Dritteln dieser Fläche Baupläne zu verwirklichen.

Rendering des geplanten Campus (Bild: Google)

Google plante weit geschwungene und lichtdurchlässige Dachstrukturen mit Solarzellen, die zum Energiehaushalt beitragen. Eine zweite eingezogene Ebene sollte bei Bedarf für Beschattung sorgen und die Räume kühl halten. Unter den Dächern waren feste Stahlstrukturen vorgesehen, die auch spätere modulare Veränderungen der Gebäude erlauben.

Die New York Times hält fest, dass Googles Pläne teilweise spekulativ waren und Bautechniken voraussetzten, die vielleicht in einigen Jahren, aber heute noch nicht möglich sind. LinkedIn legte eine solidere, wenn auch alltäglichere Bauplanung vor. Zugleich bedeutet die Entscheidung pro LinkedIn eine Diversifizierung: Die Stadt macht sich – und auch dort ansässige kleinere Betriebe – weniger von dem einen Unternehmen Google abhängig.

Google könnte nun einen Teil der Baupläne des dänischen Architekten Bjarke Ingels und des Briten Thomas Heatherwick auf dem verbleibenden Drittel des Grundstücks realisieren oder sich nach anderen geeigneten Grundstücken umsehen. Als Option wird in US-Medien das Moffett Airfield genannt, ein historischer Flughafen in der Nähe von Cupertino. Google hatte ihn im November 2014 zunächst für 60 Jahre von der NASA gepachtet.

Mit seinen Plänen für eine neue Art Firmengelände rivalisiert Google mit Apple und Facebook, die ebenfalls durch ausgefallene Architekturen auf sich aufmerksam machen. Facebook beauftragte den Stararchitekten Frank Gehry mit einem Gebäude in der Stadt Menlo Park, das über ein bepflanztes Dach verfügt. Apples neuer Campus wirkt wie ein riesiges Raumschiff, das sich rundum nach außen abschließt. In seinen Bauplänen – die öffentlichen Zugang zum Gelände mit Cafés und Läden vorsehen – brachte Google eine offensichtliche Spitze gegen den Rivalen in Cupertino unter: „Anders als viele unserer Kollegen priorisieren wir in unserem Campus Transparenz und Einbeziehung.“

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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