Postident: Legitimierung per Videochat möglich

Die Deutsche Post startet heute das neue Identifikationsverfahren Postident Video. Damit können sich Privatpersonen mittels PC und Laptop online für die Eröffnung eines neuen Kontos identifizieren. Banken, die an dem Verfahren teilnehmen leiten Neukunden über ihre Websites automatisch auf das Postident-Portal der Post weiter. Dort können sie zwischen der klassischen Identifikation in der Filiale oder der neuen Online-Identifikation über Videochat wählen. Der Videochat findet zischen dem Kunden und einem Call-Center-Operator der Deutschen Post statt. Dieser führt den Kunden Schritt für Schritt durch den Identifikationsprozess.

Für die Identifikation benötigt der Kunde einen Personalausweis oder Reisepass, ein Mobiltelefon sowie einen PC mit Mikrofon, Webcam und Lautsprecher. Der Identifizierungsprozess dauert nur wenige Minuten. Möglich ist die Video-Identifizierung jeden Tag von 8 bis 22 Uhr.

Ab Juli wird Postident Video zusätzlich auch für Tablets und Smartphones verfügbar sein. Die entsprechende Video-App wird es für die Betriebssysteme Android und iOS geben. Damit können Kunden ortsunabhängig auf mobilen Endgeräten eine sichere Video-Identifikation in Echtzeit durchführen.

Laut Deutsche Post ermöglicht Postident Video Unternehmen Vorteile durch eine höhere Konversion aufgrund der medienbruchfreien Online-Lösung. Außerdem wird der Legitimationsprozess dadurch erheblich beschleunigt.

In der Vergangenheit war die Zusammenarbeit zwischen Deutsche Post und Partnerunternehmen nicht immer konfliktfrei. 2011 unterlag der Postident-Anbieter in einem Prozess Web.de und GMX, nachdem er diesen zunächst die Legitimationdienste zur Einführung von De-Mail zugunsten der eigenen Lösung E-Postbrief nicht zur Verfügung stellen wollte.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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