Die Bundesnetzagentur hat je eine 01805- und 0900-Rufnummer abgeschaltet, die für Telefon-Abzocke missbraucht wurden. Zugleich kündigte die Behörde weitere Maßnahmen gegen die Betreiber des darüber realisierten Dienstes an, jedoch ohne Einzelheiten zu nennen.
Der von den Abzockern angebotene Dienst bestand nach Auskunft der Behörde letztlich nur in einer Weiterleitung der ratsuchenden Verbraucher an die einheitliche Behördennummer 115. Diese wäre bei direkter Anwahl deutlich kostengünstiger gewesen.
Die hohen Tarife seien gezielt verschleiert worden, so die Bundesnetzagentur weiter. „Die vergleichsweise günstige 0180er-Rufnummer wurde nur zu dem Zweck genutzt, Verbraucher zum Anruf auf die hochpreisige 0900er-Rufnummer zu veranlassen. Die Verbraucher wurden sodann automatisch mit der wesentlich kostengünstigeren einheitlichen Behördenrufnummer 115 verbunden. Hierbei wurde die Verbindung über die hochpreisige 0900er-Rufnummer abgerechnet.“
In diesem Vorgehen sieht die Behörde eine Umgehung der Preistransparenzvorschriften. Zudem sei dadurch das Vertrauen der Verbraucher in das Angebot der Behördennummer 115 erschüttert worden.
In ähnlichen Fällen verhängte die Bundesnetzagentur zum Schutz der Verbraucher vor unberechtigten Forderungen zusätzlich Rechnungslegungs- und Inkassoverbote. So geschehen im vergangenen Monat, als die Behörde die Abschaltung der Auskunftsdiensterufnummern 11865 und 11878 anordnete. Auch hier wurden günstigere Rufnummern dazu genutzt, Verbraucher zum Anruf auf die hochpreisigen Auskunftsnummern zu veranlassen, um dort Umsatz zu generieren. „Hohe Tarife wurden so gezielt verschleiert. Das ist kein zulässiges Geschäftsmodell“, kommentierte damals Wilhelm Eschweiler, Vizepräsident der Bundesnetzagentur.
Verbraucherinformationen zu Rufnummernmissbrauch und zu verhängten Rechnungslegungsverboten sind online unter bundesnetzagentur.de/Rufnummernmissbrauch zu finden. Außerdem können sich Verbraucher bei Fragen zum Thema an die Hotline-Nummer 0291/9955-206 wenden.
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