Der chinesische Konzern Alibaba verhandelt gerade mit den Smartphone-Hersteller Micromax in Indien über ein Beteiligung in Höhe von rund 20 Prozent, die etwa 1,2 Milliarden Dollar wert wäre. Das hat die Agentur Reuters von Quellen erfahren.
japanischen Telekom-Konzern Softbank gesprochen, heißt es. Beide konnten sich aber nicht auf einen Nenner einigen, was den Unternehmenswert von Micromax betrifft. Die Angelegenheit wird dadurch verkompliziert, dass Softbank der größte Anteilseigner von Alibaba ist.
Zuvor hatte Micromax schon mit einer Investorengruppe rund um denMicromax ist die nach Marktanteilen zweitgrößte Smartphone-Marke in Indien, einem der wachstumsstärksten Märkte weltweit. Manche Marktforscher sahen sie im vergangenen Winter sogar vor Samsung. Das Unternehmen war beispielsweise einer der Launchpartern für Googles Android One. Die von Reuters genannte Investitionssumme setzt eine Bewertung mit etwa 6 Milliarden Dollar voraus.
Alibaba könnte durch eine Partnerschaft mit Micromax in Indien wachsen, während es in seiner chinesischen Heimat zunehmend auf Probleme stößt. Der dortige E-Commerce-Markt gilt als weitgehend gesättigt; zudem gibt es mit Firmen wie JD.com zunehmend einheimische Konkurrenten. Aufgrund von bedeutenden Zuwächsen bei Mobiltransaktionen konnte es gestern dennoch einen um 45 Prozent gestiegenen Quartalsumsatz melden.
Im Rahmen einer Partnerschaft auf Basis der strategischen Beteiligung könnte Micromax beispielsweise Alibabas Bezahldienst Alipay vorinstallieren oder sogar dessen Smartphonemarkt YunOS nutzen. Das Betriebssystem kommt schon auf Smartphones der chinesischen Marke Meizu zum Einsatz, an der sich Alibaba im Februar mit umgerechnet 590 Millionen Dollar beteiligte.
Micromax seinerseits könnte sich mit der Finanzspritze wie geplant breiter aufstellen und beispielsweise den Markt für PCs betreten. Laut Reuters kommt für das Unternehmen neben privaten Investitionen auch ein Börsengang infrage. Es wurde 2008 gegründet; zu seinen Investoren zählten Sequoia Capital und TA Associates.
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