China und Russland haben am Freitag einen Cybersicherheitspakt geschlossen, in dessen Rahmen sie sich gegenseitig verpflichten, keine Hackerangriffe auf den jeweils anderen zu starten. Das berichtet das Wall Street Journal.
Das Abkommen zwischen China und Russland gilt als Reaktion auf die Enthüllungen zu den Hacking- und Überwachungsaktivitäten der USA und anderer westlicher Staaten. So soll der US-Auslandsgeheimdienst beispielsweise – auch mit Hilfe des deutschen Bundesnachrichtendienstes – in Russland engagierte Firmen wie Siemens ausspioniert und sich Zugang zu den Netzwerken chinesischer Technikunternehmen verschafft haben.
Whistleblower Edward Snowden hatte bereits im Juni 2013 der South China Morning Post gesagt, die NSA habe in den letzten Jahren über 61.000 Hackerangriffe auf China durchgeführt. „Wir hacken Internet-Infrastruktur – beispielsweise große Internet-Router -, die uns Zugang zur Kommunikation von hunderttausenden Computern geben, ohne dass wir jeden einzelnen hacken müssten“, erklärte er im Rahmen eines einstündigen Interviews an geheimer Stelle in Hongkong, wo er sich zu diesem Zeitpunkt noch aufhielt. Auf der anderen Seite gestand China im März erstmals die Existenz von Hackereinheiten in der Volksbefreiungsarmee ein.
„Für Russland ist das Abkommen mit China, in Sachen Cybersicherheit zusammenzuarbeiten, ein wichtiger Schritt hinsichtlich einer Zuwendung nach Osten“, sagte dem Wall Street Journal Oleg Demidow, Cyber-Security-Berater des PIR Center, eines unabhängigen Think Tanks mit Fokus auf internationale Sicherheit. „Dieser Grad an Zusammenarbeit zwischen Russland und China schafft einen Präzedenzfall für zwei globale Cybersicherheitskräfte.“
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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