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Apple erhält Bestnoten von Greenpeace

Greenpeace hat Apple, Facebook und Google für ihre Fortschritte auf dem Weg zu einem „grünen Internet“ gelobt, dessen Energiebedarf mit erneuerbaren Energien gedeckt wird. Amazon und seiner Cloudsparte AWS hingegen warf es mangelnde Transparenz und nur zögerliche Bemühungen vor. Microsoft falle weiter hinter Google und Apple zurück mit einer unklaren Strategie zur Energieversorgung seiner wachsenden Zahl von Rechenzentren.

Als hartnäckige Bremser kamen Energieversorgungsunternehmen ins Blickfeld, die noch immer zu sehr auf Kohlekraftwerke und zu wenig auf erneuerbare Energien setzen. Wäre das Internet ein Land, stünde es mit seinem Energiebedarf an sechster Stelle – mit diesem Vergleich illustriert die Umweltorganisation die Relevanz. Zum schnell wachsenden Bedarf tragen Cloud-Computing und nicht zuletzt Videostreamingdienste wie Netflix und Youtube bei.

Nur Apple investiert in 100 Prozent erneuerbare Energien für seine Rechenzentren und erhält in allen Kategorien Bestnoten (Bild: Greenpeace).

Apple bescheinigt Greenpeace in seinem Click Green Report 2015 (PDF) eine Vorreiterrolle, da es trotz schneller Expansion die Zusage eingehalten hat, alle neuen Rechenzentren zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Der iPhone-Hersteller habe damit „eine neue Messlatte gesetzt für die Branche und ganz konkret gezeigt, dass ein 100-prozentig erneuerbares Internet in Reichweite ist“. Während Apple in früheren Jahren Kritik für mangelnde Transparenz erfuhr, kommt es inzwischen auch hier auf die Bestnote „A“.

Yahoo, Facebook und Google folgen mit einem Anteil erneuerbarer Energien von 73, 49 und 46 Prozent. Greenpeace lobt Facebooks große Fortschritte seit 2012. Es sei ihm gelungen, Energieversorger zur Umstellung auf einen höheren Anteil sauberer Energien zu bewegen. Bei Google sehen die Umweltschützer ebenfalls ein starkes Engagement und laufende Fortschritte. Es müsse aber in einigen Regionen seine Anstrengungen verdoppeln, in denen Versorgungsmonopole den Zugang zu erneuerbaren Energien behindern.

Equinix, das weltweit und auch in Europa Rechenzentren betreibt, erfährt Lob für seine langfristige Verpflichtung für das Ziel von 100 Prozent erneuerbaren Energien. Greenpeace empfiehlt anderen Colocation-Anbietern, diesem Vorbild zu folgen.

Bei Amazons Investitionen berechnet Greenpeace derzeit einen Energiemix mit nur 23 Prozent erneuerbaren Energien. Das beruht auf vorsichtigen Schätzungen und öffentlich verfügbaren Informationen, da das Unternehmen selbst keine Zahlen lieferte. Mit Amazon Web Services (AWS) dominiert der Onlinehändler den Markt für Cloud-Computing. Amazon hat sich zwar im November 2014 für die langfristige Umstellung auf erneuerbare Energien entschieden, blieb aber intransparent hinsichtlich seiner tatsächlichen Maßnahmen. Greenpeace sieht mangelndes Engagement bei der Umsetzung und verweist auf den erheblichen Ausbau der AWS-Infrastruktur in Regionen mit einer nur mäßigen Kapazität für saubere Energien.

Als Bremser sieht die Umweltschutzorganisation wie in anderen Regionen auch in Europa die Energieversorger. Einige europäische Länder wie Deutschland lägen hier zwar mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien über dem US-Durchschnitt. Insgesamt aber hätten die Versorgungsunternehmen zu stark in konventionelle Kraftwerke investiert – und verstärkten deshalb ihre Lobby-Aktivitäten in der EU gegen erneuerbare Energien und höhere Energieeffizienz.

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ZDNet.de Redaktion

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